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Archiv-Artikel

hetzparolen Grenze zwischen rechts und rechts

Dass die Celler CDU ihren Rechtsausleger Pillibeit vor die Alternative Rückzug oder Rauswurf stellt, ist ein gutes Zeichen. Es hat Zeiten gegeben, in denen sein Verhalten gerade auf kommunaler Ebene gedeckt worden wäre. Allenfalls nach einer ewig langen Hängepartie hätte man sich irgendwie auf einen Rückzug aus der ersten Reihe geeinigt. Aber die Celler Konservativen haben klare Kante gemacht. Respekt.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Dennoch kann man sich fragen, warum es eigentlich so weit kommen musste. Ist ein Auftritt mit Haider bei Siegerists „Bremen muss leben“ nicht Kündigungsgrund genug? Wusste denn in der CDU niemand um die Geisteshaltung, die sich schließlich in Pillibeits Hasstiraden im Netz entlud? Wird so was geduldet, so lange es nur am Stammtisch passiert?

Der Grund ist einfach: Die Grenzen zwischen Konservativen und Rechtsradikalen sind und bleiben fließend, nicht nur hierzulande, wo Mecklenburger CDUler ungestraft an Naziaufmärschen teilnehmen dürfen. In Frankreich kann ein Nicolas Sarkozy die wütende Einwandererjugend der Vorstädte pauschal als Abschaum abqualifizieren, den man mit dem Kärcher wegdampfstrahlen muss, und hinterher trotzdem Präsident werden. Umso wichtiger ist es in solchen Zeiten, sich gegen Hetzer in den eigenen Reihen beherzt abzugrenzen.