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in aller kürze

Mit Zwang zur Schule

Die Eltern der beiden Jungs, die zu Hause unterrichtet werden, beugen sich dem Druck der Behörde und wollen ihre Söhne ab nächster Woche in die Schule schicken. Die Bildungsbehörde hatte in einem Schreiben vom Montag mit weiteren „Zwangsmitteln“ gedroht. Dieses könnte einen Sorgerechtsentzug bedeuten, sagte gestern Tilman Neubronner, der Vater der Kinder. „Das wollen wir nicht riskieren, der Erhalt unserer Familie ist jetzt wichtiger.“ Er bedaure, dass auch die Grünen eine Unterstützung des so genannten „Homeschooling“ ablehnen.

Cordßen gegen Weber

Die Jugendorganisation der SPD (Jusos) fordert die Abschaffung des Jugendparlaments. Wie berichtet hatten sich die Jungparlamentarier in dieser Woche unter anderem für das dreigliedrige Schulsystem und härtere Strafen bei Verbrechen ausgesprochen. TeilnehmerInnen hatten hinterher kritisiert, die CDU mobilisiere „ihre“ Jugend für das Projekt. Der Juso-Vorsitzende Tim Cordßen sagte, Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) müsse „die Veranstaltung einstellen, wenn er nicht in der Lage ist, die Vereinnahmung durch die CDU zu unterbinden“. Statt einer jährlichen „symbolischen Beteiligung“ sei es sinnvoller, Jugendliche stärker an politischen Entscheidungsprozessen zu beteiligen und das Wahlalter herab zu setzen.

Plädoyers Discomeile

Im Prozess um eine Schießerei vor einer Bremer Diskothek haben die Verteidiger gestern für den angeklagten Schützen eine Strafe von höchstens sieben Jahren gefordert. Der 25-Jährige hatte vor dem Bremer Landgericht gestanden, bei einer Auseinandersetzung im Januar 2006 mehrere Schüsse abgegeben zu haben. Bei der Schießerei zwischen zwei rivalisierenden Gruppen waren neun Menschen verletzt worden, vier von ihnen schwer. Die Staatsanwaltschaft hatte neuneinhalb Jahre Haft wegen versuchten Totschlags, schwerer Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes gefordert. Das Urteil soll am Dienstag gesprochen werden.

Neue Schwankhalle

Das Künstlerhaus „Schwankhalle“ hat eine neue Leitung. Seit diesem Monat wird es von einem neuen Verein getragen, den Schwankhallenkollegen. Dessen Vorstand besteht aus Mitarbeitern der Schwankhalle. Neuer Geschäftsführer wird ab 2008 Harald Siegel, Geschäftsführer der Breminale GmbH. Der Schwankhallen-Mitgründer Carsten Werner soll Siegel zufolge die Breminale als Projektentwickler betreuen und „zu einer sommerlichen Spielwiese, zu einem Markt der Bremer Kulturszene“ machen.“ Eine juristische oder wirtschaftliche Verbindung von Breminale und Schwankhalle sei nicht geplant. taz/taz/dpa/taz

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