SALON DAHLMANN: Poetisch, minimalistisch, stark: Neusituierung eines „Beuys-Schülers“
Ein schwarzer Plastiksack in der Ecke und um den Türstock gewickelte bunte Bänder: Kunst von Ceal Floyer und Katinka Bock und heutiges Echo auf die schweren Holzbalken am Boden, aber auch auf die leicht und luftig übernähten Papiere an der Wand, die von Beuys-Schüler Bernd Lohaus (1940–2010) stammen.
Letzterer Hinweis ist insofern wichtig, als Lohaus vielleicht zu lange und zu strikt im Kontext seines Lehrers und von Kunstströmungen wie Minimal und Concept Art verortet wurde. Zeit, sein bemerkenswertes, einen breiten Publikum unbekanntes Werk anders zu situieren, empfand die Kuratorin Gesine Bocherdt und konfrontierte Lohaus’ sehr subjektiven Umgang mit „armen Materialien“ wie rohem Holz, Stein, Seil, Nähfaden und Klebeband mit Sofia Hulténs Alltagsrealismus, indem sie deren „Line with Complications“, gefundenes, zu einem Knoten gebundenes, schweres Industrietransportband an die Wand hängt. Im Zusammenspiel mit Arbeiten zeitgenössischer KünstlerInnen wie etwa Francis Alys wird die Poesie der minimalistischen Bildsprache von Bernd Lohaus als nach wie vor beachtliche und aktuelle künstlerische Stellungnahme deutlich. WBG
■ Bis 3. Mai, Marburgerstr. 3, Sa. 11–16 Uhr und nach Vereinbarung
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