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Archiv-Artikel

Kiel kann auch Fußball

FUSSBALL Regionalligist Holstein Kiel erreicht das Viertelfinale des DFB-Pokals – zur eigenen Überraschung

Von GÖR

Eigentlich war diese Geschichte mit dem riesigen Zelt aus England als eine einmalige Sache angesehen worden. Kontakt aufnehmen mit den Briten, Zelt für 100.000 Euro leihen, es einige Tage vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Mainz 05 über den Rasen des Holstein-Stadions spannen. Dann im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den Bundesligaklub die Niederlage in Grenzen halten, Zelt zurückgeben, und das war es dann. Alles ganz logisch. So war aus Sicht der viertklassigen KSV Holstein Kiel zumindest gewährleistet, dass das Spiel des Jahres gegen Mainz im Holsteinstadion ausgetragen werden könnte. Eine Rasenheizung gibt es nicht. Da muss man sich eben etwas einfallen lassen, damit ein derart wichtiges Spiel nicht dem Winterwetter zum Opfer fällt.

Der Kontakt mit dem englischen Zeltverleiher wird sich vertiefen, so viel ist sicher. Die Spieler von Holstein Kiel haben mit einem sensationellen 2:0 gegen Mainz dafür gesorgt. Im Viertelfinale empfangen die Kieler „Störche“ nun Borussia Dortmund. Da diese Partie am 7. oder 8. Februar ausgetragen wird, wird sich die Nummer mit dem Zelt wiederholen. „Das Spiel gegen den Meister Dortmund ist ein Knaller. Wir möchten alles dafür tun, dass es in Kiel stattfindet“, sagte Wolfgang Schwenke, der Holstein-Geschäftsführer. Einen Umzug nach Hamburg, in das Millerntorstadion des FC St. Pauli, wollen sie vermeiden. Schließlich sei jetzt in der Stadt, in welcher der Handball dominiert, endlich einmal richtige Fußball-Begeisterung zu spüren. „Kiel ist geprägt durch den THW“, sagte Schwenke. „Aber gegen Mainz war zu sehen gewesen, dass die Leute auch Lust auf Fußball haben. Wir hätten für die Partie sicherlich 20.000 Karten verkaufen können.“ Das Holsteinstadion fasst 10.649 Zuschauer, so viele waren es auch gegen Mainz. Die erneuten Kosten für das Zelt werden die Kieler zahlen können. Für das Erreichen des Viertelfinales gibt es eine Prämie von einer Million Euro. GÖR