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Archiv-Artikel

„Weltraumschrott sprengen“

VORTRAG Im Planetarium wird erklärt, wie wir Gefahren aus dem All entgegentreten können

Andreas Vogel

■ 42, ist seit 2007 Leiter des Olbers-Planetarium und schon seit seiner Kindheit von den Sternen begeistert.

taz: Droht uns eines Tages das gleiche Schicksal wie den Dinosauriern?

Andreas Vogel: Jein. Der nächste Brocken wird auf jeden Fall kommen. Aber zum Glück haben wir ja inzwischen Möglichkeiten, eventuelle Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Und dann sprengen wir einen herannahenden Kometen einfach –bevor er auf die Erde knallt?

Ganz wie in Hollywood funktioniert das leider nicht. Aber da wir inzwischen Meteoriten orten können, die erst in zehn bis 20 Jahren für uns gefährlich werden, reichen zum Glück auch weniger aufwendige und kostengünstigere Maßnahmen. Zum Beispiel könnte man einen Meteoriten mit Farbe beschießen, so dass er durch die neu aufgetragene Materie seine Energiemasse verändert. Schon dadurch würde er seine Flugbahn verändern und an der Erde vorbei fliegen. Das ist wesentlich einfacher als eine Sprengung.

Und was könnte für uns noch gefährlich werden?

Vor allem die Sonne. Bis sie endgültig explodiert, bleiben uns noch ein paar 100 Milliarden Jahre. Aber bis dahin wird sie sich immer mehr vergrößern, so dass es hier auf der Erde ganz schön warm wird und auch auf dem Mars Lebensmöglichkeiten herrschen könnten.

Und der Weltraumschrott, für den wir selbst verantwortlich sind?

Der fällt auch ab und zu mal auf die Erde. Aber auch das lässt sich vorhersagen, so dass im Gefahrenfall rechtzeitig evakuiert werden kann oder das Objekt tatsächlich mit einer Explosion zerkleinert wird.

Ist die Gefahr von einem Meteoriteneinschlag überall auf der Erde gleich oder leben wir in einer Gefahrenzone?

Nein, die Gefahr ist überall gleich. Und hier in Bremen gilt wie überall sonst auch, dass die Gefahren beim Überqueren der Straße deutlich größer sind als die aus dem Orbit.Interview: ANISSA BRINKHOFF

16 Uhr, Olbers-Planetarium