LESERINNENBRIEFE

Falsch und verunglimpfend

■ betr.: „Freidenker gegen Privilegien“, taz.nord vom 2. 4. 15

Die Behauptung des Landesbischofs Meister, die Humanistische Union (HU) erhalte jedes Jahr 240.000 Euro vom Land Niedersachsen ist falsch und verunglimpfend. Richtig ist, dass die HU weder in Niedersachsen noch sonst wo in Deutschland jemals staatliche Leistungen erhalten hat oder erhält; sie hat sich auch niemals um solche Leistungen bemüht. Der Bischof verwechselt ganz offensichtlich die HU, eine Bürgerrechtsorganisation, mit dem Humanistischen Verband Deutschland (HVD) bzw. dessen Regionalorganisation Humanistischer Verband Niedersachsen (HVN), einer Weltanschauungsgemeinschaft, die in der Tat in einigen Ländern, auch in Niedersachsen, sogenannte Staatsleistungen erhält. Mit dem Humanistischen Verband Deutschland (HVD) hat die Humanistische Union aber rein gar nichts zu tun. Statt Kritiker durch falsche Behauptungen herabzusetzen, sollte sich die Kirche inhaltlich mit der Kritik auseinandersetzen. Ist das zu viel verlangt? JOHANN-ALBRECHT HAUPT, Berlin

Es gibt nur eine Lösung

■ betr.: „Atomausstieg: Niemand will den Strahlenschrott“, taz.nord vom 31. 3. 15

Der Strahlenschrott aus den Atomkraftwerken (AKWs) befindet sich jetzt angeblich irgendwo „sicher“. Strahlenschrott ist, so wird jedenfalls behauptet, in einem sogenannten Castorbehälter sicher gegen alle möglichen Unbilden und Terrorangriffe. Die Atomkraftwerke sind – so sagt man – ebenfalls erdbeben- und berstsicher und auch gegen Flugzeugabstürze oder angriffe gefeit. Daraus kann doch nur eines gefolgert werden: Die Atomkraftwerk-Betreiber behalten ihre AKWs auch nach deren Stilllegung und sie werden verpflichtet, Folgendes zu tun: Der Strahlenschrott wird in Castoren eingelagert, die wiederum in den stillgelegten Atomkraftwerken eingelagert werden. So bleibt jedes stillgelegte Atomkraftwerk einerseits für Überprüfungen durch Behörden zugänglich und wird andererseits von außen so abgedeckt, dass grüne Hügel in der Landschaft entstehen. GUNTER AMMANN, Hamburg