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Archiv-Artikel

Pinguine in Öl

Neues Umweltdrama vor der argentinischen Küste: Ein Ölteppich bedroht die Meeresvögelkolonien Patagoniens

BUENOS AIRES dpa/afp ■ Ein riesiger Ölteppich bedroht die artenreiche Küste im Süden Argentiniens. Seit Tagen treibe das Öl auf einer Fläche von etwa 15 Quadratkilometern vor Patagonien, bestätigten die argentinischen Behörden am Freitag. Auf rund vier Kilometer Länge sei der Strand bereits verseucht, mindestens 500 Meeresvögel seien gestorben. Wegen der kalten Meeresströmung, die die Südspitze des Kontinents umfließt, leben an der Küste Patagoniens Pinguine und viele zum Teil sehr seltene Vogelarten.

Die Ölschicht war am Donnerstag im Atlantik nahe der Stadt Caleta Córdova in der Provinz Chubut entdeckt worden. Bisher ist noch nicht geklärt, woher sie stammt. Die Behörden gehen davon aus, dass das Öl aus den Tanks eines Schiffes ausgetreten und dann an Land geschwemmt worden ist.

In Caleta Córdova befindet sich aber auch ein Ölhafen mit einem weit ins Meer hineinreichenden riesigen Ölschlauch, mit dem Tanker beladen werden. In der Anlage seien allerdings bislang keine technischen Probleme registriert worden, beteuerten die Verantwortlichen.

Die Zentralregierung in Buenos Aires setzte unterdessen in Zusammenarbeit mit der Regierung von Chubut und mehreren Umweltschutzgruppen einen Notstandsplan in Gang. Staatliche Helfer und Freiwillige arbeiten am Strand. Sie entfernen mit Schaufeln die angeschwemmten Ölklumpen und kümmern sich um Vögel mit verklebtem Gefieder. Man müsse zunächst alles tun, damit sich der Ölteppich nicht weiter ausbreite, hieß es.

Parallel dazu soll nun aber eine Untersuchung herausfinden, wer für den Unfall verantwortlich ist. Dabei sollen unter anderem auch Satellitenbilder verschiedener Unternehmen der Region helfen. Eine kleinere Ölpest hatte es vor der Küste von Caleta Córdova bereits im Jahr 2003 gegeben.