: „SOS“ für die Sächsische Schweiz
■ Massentourismus hat katastrophale Folgen für die Natur
Dresden (adn) - Unter der Überschrift „SOS“ für die Sächsische Schweiz ruft die Schutzgemeinschaft „Sächsische Schweiz“ in einem in Dresden überrgebenen Papier alle Freunde dieser einmaligen Landschaft auf, sich für ihre Erhaltung und sinnvolle Nutzung einzusetzen. Auf jahrelange Versäumnisse und neuartige Gefahren will eine Umwelt -Demonstration aufmerksam machen, deren Treffpunkt am Sonnabend, dem 3. März, der Elbkai in Bad Schandau ist. In der kommenden Saison werden voraussichtlich sechs Millionen Touristen das Elbsandsteingebirge regelrecht überrollen. „Sprachen wir bei den bisher pro Jahr anreisenden rund drei Millionen Erhohlungssuchenden schon von Massentourismus, so befürchten wir nun katastrophale Folgen für die Natur.“ Bei den zuständigen Ämtern lägen bereits Stapel von Anträgen auf Gewerbeeröffnungen zum Beispiel als privater Berg- oder Wanderführer vor. Auch neue Formen der Freizeitgestaltung kämen ins Gespräch. So hätten die Anhänger des Drachensegelflugs schon konkrete Vorstellungen. Ihre Flugapparate sollen von der Nordwand des Lilienstein auf einer dort eigens errichteten Rampe starten - und das, obwohl Naturschützer in selbstloser Arbeit in diesem Terrain ein großzügiges Programm der Auswilderung von Wanderfalken umzusetzen versuchen. Ein Heer von Helfern sei bisher keineswegs erfolglos gewesen, den Touristenstrom auf ein Netz gutausgebauter Wanderwege zu orientieren. Aufkommendes Krakeelertum, Abenteuertum und wildes Übernachten spielten keine Rolle mehr. „Jeder, der die Sächsische Schweiz liebt, sieht natürlich, wo dennoch die Wunden bluten. Da stinkt es aus Schornsteinen, da ist der Wald rauchgeschädigt, da wird die Landschaft weiter zersiedelt“, stellt Dr. Stein fest.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen