: Verkommt Ottensen?
■ SPD-Kritik: wilde Müllkippen, kaputte Straßenbeleuchtung, fremde Raser
: wilde Müllkippen, kaputte Straßenbeleuchtung, fremde Raser
Mit einer „Mängelliste öffentlicher Dienstleistungen in Ottensen“ erschien gestern eine Abordnung des örtlichen SPD-Distrikts im Altonaer Rathaus. Distriktchef Michael Sachs zu Bezirksamtsleiter Hans-Peter Strenge: „Ottensen droht gegenwärtig ein Abkippen der Wohnqualität durch die Vernachlässigung kommunaler Aufgaben.“
„Der Stadtteil müllt voll und erstickt im Verkehr“, heißt es in der minutiös nach Straßen und Hausnummern zusammengestellten Mängelliste. Einige konkrete Beispiele: Eine Fahrbahnabsenkung in der Elbchaussee 15-21 füllt sich bei Regen mit Wasser, das von den durchfahrenden Autos in die umliegenden Hausflure befördert wird. Und: Überdurchschnittlich viele Verkehrsschilder sind verrostet, verbogen, abgeknickt, zerstört oder einfach zugewachsen. An vielen Stellen sind die Straßenbeleuchtungen schon seit Monaten kaputt.
Weiter: Wilde Müllkippen haben wieder zu einer Rattenplage geführt, und selbst die „offiziellen“ grauen Müllsäcke werden häufig wochenlang nicht von der Stadtreinigung mitgenommen. Überhaupt, so eine weitere Rüge aus dem SPD- Bezirk, gibt es bei der Straßenreinigung „beinahe tägliche Reinigungsdefizite“, wie auch die Altpapier- Entsorgung nicht flächendeckend organisiert ist und „oft nicht klappt“. Der SPD-Distrikt kritisiert außerdem, daß die Polizei zu wenig gegen Raser in Tempo-30-Zonen unternimmt; auch bleibt unerlaubtes Parken und „nächtliches Verkehrsrowdytum“ häufig ungeahndet.
Michael Sachs betonte ausdrücklich, diese Probleme würden nicht von einheimischen Punks und Anwohnern verursacht. In den allermeisten Fällen wären dafür die „Benutzer des Stadtteils“, die Besucher der Kultur- und Freizeiteinrichtungen verantwortlich.
Bezirksamtschef Strenge bestätigte den Eindruck, daß „die Probleme in Ottensen in den vergangenen zwei Jahren extrem zugenommen haben“. Er will sich kümmern. Norbert Müller
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