: Keen Joghurt für Rumsfeld
■ Bei der Waldau-Premiere vor zugeknallter Tür
Als Mitglieder des Niederdeutschen Theaters (Ernst-Waldau) tun wir es vielen unsere Kolleginnen und Kollegen vom Schauspiel gleich und besuchen fast regelmaßig die Premiere unseres Theaters. So auch am letzten Freitag abend, als wir uns anschickten die Premiere der Komödie „Een Joghurt för twee“ mitzuerleben; aber es kam anders. Zum erstenmal nach nach langjähriger Zugehörigkeit zum Ensemble des Niederdeutschen Theaters wurde uns — trotz vorheriger Zusage durch die Theaterkasse — überraschend der Zugang zur Vorstellung verwehrt. „Weil ausverkauft ist“, so die Theaterchefin Ingrid Waldau-Andersen.
Dieser Vorgang ist für sich gesehen nicht der Rede wert. Doch wenn unserer langjähriger Kollegin, der bekannten Volksschauspielerin Erika Rumsfeld, gleiches wiederfährt — ohne daß der Theaterleiterin zumindest ein Wort der Entschuldigung eingefallen wäre — dann befällt uns ein Gefühl der Ohnmacht vor dieser kaum mehr zu überbietenden Ignoranz und Geschmacklosigkeit der Theaterleiterin.
Erika Rumsfeld, die für viele Bremer und Butenbremer als das gilt, was Heidi Kabel für die Hamburger ist und war, hat über ein halbes Jahrhundert auf den Brettern des Niederdeutschen Theaters gestanden und in unzähligen Aufführungen ihrem Publikum kurzweilige und unvergeßliche Theaterabende beschert. Eine Theaterleitung, die Erika Rumsfeld nicht nur dem Publikum vorenthält, sondern ihr in brüskierender Weise sogar den Zutritt zu einer Theaterpremiere verwehrt, ist allerdings auch nicht mehr der Rede wert; sie hat sich nicht erst mit diesem bedauerlichen Vorfall disqualifiziert. Renate Huckstedt, Edda Loges
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