: Gelber Sack kommt langsam und zögerlich
■ BEB will niemand überfordern
Seit 1. Januar ist das duale System flächendeckend in ganz Deutschland für die Entsorgung aller Verpackungen mit Grünem Punkt zuständig. Grüner Punkt wandert also ab sofort in den Gelben Sack — sofern man einen hat. 26.000 BremerInnen in Horn-Lehe und Lesum sind nach Auskunft von BEB-Abfallberater Reinhard Holtin bislang an gelbe Tonnen angeschlossen. Die restlichen 500.000 dürfen ihren grün bepunkteten Abfall weiter in die Mülltonne schmeißen. Ausnahme: Flaschen sollen nach wie vor in den Container, Altpapier und Pappverpackungen werden demnächst wieder zweimal im Monat in Straßensammlungen abgeholt.
Mit der Umstellung auf die Gelbe Tonne lassen sich die Bremer Entsorgungsbetriebe Zeit. „Wir wollen uns und die Kommune ja nicht überfordern“, erläutert Reinhard Holtin. Erst Ende 1994 werden alle Bremer Haushalte mit gelben Tonnen ausgestattet sein.
Sammelfreudige BremerInnen ohne gelbe Tonne vor dem Haus können sich beim nächstliegenden Wertstoffdepot einen gelben Sack besorgen und den, wen er voll ist, bei der BEB abgeben.
Die Verbraucherberatung steht der „privaten Müllabfuhr“ des Dualen Systems weiter skeptisch gegenüber. „Sammeln und Sortieren beruhigt eher ein schlechtes Gewissen, als daß es der Umwelt nutzt“, warnt die Verbraucherzentrale und rät, zu unverpackten Produkten und Pfandflaschen zu greifen. Müllvermeidung schon beim Einkauf sei immer noch besser als Müllverwertung. dir
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