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Ende nicht absehbar

■ Kinderhandel-Prozeß zieht sich hin / Weitere Zeugenvernehmungen

Berlin. Der Prozeß um international organisierten Kinderhandel gegen ein holländisches Sinti-Paar zieht sich möglicherweise noch bis zum Sommer hin. Kurz vor dem geplanten Ende des Verfahrens stellte sich gestern vor dem Landgericht heraus, daß auf eine in den Niederlanden lebende Tatzeugin nicht verzichtet werden kann. Die Frau war im Oktober 1991 dabei, als den Angeklagten ein zuvor aus einem Spandauer Asylbewerberheim geraubter Junge übergeben wurde. Die Angeklagten – ein 48jähriger Sinti und seine 36jährige Frau – bestreiten die Vorwürfe des Kindesentzugs aus Gewinnsucht. Angeblich wollten sie den einjährigen Jungen adoptieren.

Ein im Januar wegen Raubes des Jungen zu 30 Monaten Haft verurteilter Serbe erklärte dagegen als Zeuge, der Holländer habe sich nicht so benommen, als wolle er das Kind adoptieren. Der Serbe hatte mit einem rumänischen Komplizen 12.000 Mark für den Jungen bekommen. Die 6. Große Strafkammer wird die Tatzeugin zum nächsten Prozeßtermin laden. dpa

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