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Armer, armer NDR

■ Hamburger hören lieber Dudeldum-Funk

Ein bißchen tut er uns ja leid, der gute alte NDR. Trotz eifrigster Bemühungen, den etwas in die Jahre gekommenen Rundfunkkoloß ein wenig zu modernisieren (Böswillige würden wohl sagen „auf Privat zu trimmen“), es klappt nicht so recht, schon gar nicht in Hamburg. Das zeigt die am Mittwoch veröffentlichte Medienanalyse 93, das Allerheiligste öffentlich-rechtlicher und privater Einschaltquotenüberwacher.

Danach hat der NDR im vergangenen Jahr erstmals weniger Hörer gehabt als die vereinte Kommerz-Konkurrenz. Deren erfolgreichster Vertreter Radio Hamburg hat mit 21,4 Prozent Einschaltquote sogar den NDR-Vorzeigesender NDR 2 (19,1 %) auf den zweiten Platz verwiesen.

Ganz düster sieht es für die Hamburg-Welle des NDR aus. Für den öffentlich-rechtlichen Lokalfunk konnten sich nur noch 5,6 Prozent der Hörer begeistern, weitaus weniger als für das trutschige Alsterradio (13,1 %) oder die Dampfplauderer von OK-Radio (13,6%).

Viel Arbeit also für den neuen Hamburg-Wellen-Chef Rüdiger Knott, der Anfang des Jahres Wolfgang Bombosch abgelöst hat und nun versucht, den Sender wieder konkurrenzfähig zu machen. Zumindest im Wortbereich, das zeigt das gut gemachte Programm der vergangenen Wochen, ist er damit auf gutem Wege.

Ob's was nutzt, lesen Sie nächstes Jahr an dieser Stelle. uex

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