Segler, die baden gehen

■ njnn Simonis Zahlreiche Kenterungen zum Auftakt der Kieler Woche

Sichtlich zufrieden zeigte sich Dieter Rümmeli, Organisationschef der Kieler Woche, auch nach dem zweiten Tag. „Wir hatten optimales Wetter und haben unser geplantes Programm mit zwei Wettfahrten auf jeder Bahn durchbekommen“. Dabei störte es den Kieler Schuhhändler wenig, daß es wegen der sechs Windstärken zahlreiche Kenterungen und auch eine Menge Bruch gab: „Das gehört nun mal zum Segeln dazu“. Bei den Mistral-Surfern, den einzigen olympischen Startern, die in der ersten Hälfte mit dabei sind, sind nach zwei Wettfahrten sogar schon sechs Wettfahrten gesegelt: „Bei uns läuft es wirklich optimal“, freut sich die deutsche Meisterin Anja Müller. Die Kaderseglerin liegt auf dem zweiten Rang und hat in den verbleibenden vier Wettfahrten gute Chancen, den Platz zu verteidigen. Ob sie an Lai Shan Lee noch vorbeikommt, ist jedoch eher fraglich: „Sie war schon in Barcelona auf dem alten Brett mit dabei, seitdem hat sie sich aber wesentlich verbessert“. Bei den Herren kann es sogar einen deutschen Gesamtsieg geben, dort führt nach sechs Wettfahrten der Kieler Kadersegler Kai Hermeking.

Mißklang gab es beim Aerosail-Technologie-Cup auf der Kieler Innenförde. Bei der Veranstaltung, bei der alle olympischen Bootsklassen am Start sind, hatte sich der Rostocker 470er-Segler Jörn Bo-rowski durchgesetzt. Zweiter nach diesem Mammutprogramm war als Steuermann der Kieler Andreas Willim, der die Laser-Klasse vertrat. Die Entscheidung über die 25000 Mark-Siegprämie fiel dann aber in einem einzigen Matchrace, Boot gegen Boot mußten die beiden Steuerleute gegeneinander antreten. Noch 50 Meter vor dem Ziel führte der ehemalige 470er-Weltmeister und Silbermedaillen-Gewinner von Moskau und wurde dann wegen eines angeblichen Vergehens von der Jury mit einem Strafkringel belegt. Willim nutzte seine Chance und ging als Sieger durchs Ziel. Rund 1000 Zuschauer sahen das Rennen.

Andreas Kerstan