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Das falsche Signal zur falschen Zeit

■ betr.: "Umweltgruppen brechen Gentech-Dialog ab", taz vom 15.6.93

betr.: „Umweltgruppen brechen Gentech-Dialog ab“,

taz vom 15.6.93

Die Entscheidung der Umweltverbände und des Öko-Instituts, den „runden Tisch“ mit Industrie, Behörden und Wissenschaftlern zu Beginn der Abschlußkonferenz der Technikfolgeabschätzung zu verlassen, paßt schlecht in die gegenwärtige politische Landschaft. Wenn man über zwei Jahre lang mit eigenen Gutachten und Kommentaren dabei war und schätzungsweise zehn volle Tage alle verfügbaren Informationen miteinander diskutiert hat, muß man schon sehr gute Gründe haben, um die ganze Sache kurz vor Schluß für gescheitert zu erklären.

Das Signal, daß es schließlich doch nicht auf die Diskussion, sondern auf die Durchsetzung von Positionen ankommt, kann denjenigen nur recht sein, die ohnehin an den Hebeln der Macht sitzen. Wer gewinnt eigentlich, wenn die mühsam erkämpften Partizipationskanäle wieder zugeschüttet werden, weil das Risiko besteht, eingebunden zu werden? Wenn Anhörungen im wesentlichen dazu dienen vorzuführen, was für eine Farce Einwendungsrechte doch sind? Und wenn der Versuch, bei wichtigen Behördenentscheidungen gesellschaftliche Vermittlungsverfahren (Mediation) einzuschieben, sogleich als neuester Trick zur Akzeptanzbeschaffung entlarvt wird. Daß „Feindberührung“ in technikpolitischen Konflikten sinnlos ist, da sowieso nichts herauskommt, ist auch die Überzeugung der ewig Gestrigen in der Industrie. Wolfgang van den Daele,

Wissenschaftszentrum Berlin

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