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Männerglückwünsche -betr.: "Lokalkoloratur", taz vom 5.7.93

Betr.: „Lokalkoloratur“, taz vom 5. Juli 1993

Lieber (?) tazler! Etwas mehr Mitgefühl hätte Heide Simonis doch in dem o.g. Artikel abbekommen können! Mir jedenfalls würde es total stinken, nur von Männern Geburtstagsglückwünsche zu bekommen. Also wirklich, da kann mir die Heide S. nur leid tun!!

A. Marquardt

SPD auf dem Berge Sinai

Betr.: „Soziale Säuberung St. Paulis“ und „Ein Problem der SPD“, taz vom 29. Juni 1993

Sehr geerhte tazlerInnen, Ihr Artikel strotzt - gelinde gesagt - von Halbwahrheiten und tendenziöser Berichterstattung.

Es stimmt nicht (wie in der Überschrift gesagt wird), daß die „Bezirks-Sozis Wohnungsbau und Sozialeinrichtungen verhindern wollen“. Im Gegenteil! Wir sind dafür, daß das Grundstück Wohlwillstraße 41 bebaut wird. Wir sind daüfr, daß die in einem provisorischen Barackenbau befindliche Kindertagesstättein den Neubau einbezogen und auf 60 Plätze erweitert wird. Wir sind dafür, daß in dem Neubau ein Behindertenwohnprojekt untergebracht wird. Und wir sind dafür, daß dort Sozialwohnungen entstehen sollen. Allerdings Sozialwohnungen des 3. Förderungsweges, die auch normalverdienenden Arbeitern und Angestellten bzw. deren Kindern ein Wohnen auf St. Pauli ermöglicht.

Es handelt sich also nicht darum, Randgruppen von St. Pauli zu vertreiben.

Daß die Einkommensgrenzen des 1. Förderungsweges heute so niedrig liegen, daß kaum noch normale Arbeitnehmer Berücksichtigung finden können, hat uns die Politik der Bonner Regierung eingebrockt.

Strittig ist eigentlich nur, ob in dem Gebäude vier Wohnungen mit errichtet werden sollen, in denen vorher von Jugendeinrichtungen betreute Jungerwachsene wohnen können. Dagegn sind wir allerdings, weil wir die Auffassung haben, daß solche Wohnungen in allen Stadtteilen angeboten werden müßten, und nicht nur in denen, in denen ohnehin viele Problemgruppen staatlicher Hilfe bedürfen.

Wenn sich also Agit-Prop-Pastor Arndt wieder mal aufregen will, so empfehlen wir ihm, uns lieber dabei zu unterstützen, solche Wohnangebote in anderen Stadtteilen einzurichten. Er könnte die szum Beispiel in Finkenwerder tun, wo sich eine „Bürgerinitiative“ gegen die von uns beschlossenen Jugendwohnungen für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge wehrt.

Im übrigen empfehlen wir ihm, sich bei seinen Ausfällen gelegentlich an das achte Gebot zu erinnern. Mit freundlichem Gruß

Siegfried Bars

Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion Hamburg Mitte

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