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Entmilitarysierung

■ "Tierbefreier" gegen Pferde-Geländehüpfen

Entmilitarysierung

“Tierbefreier“ gegen Pferde-Geländehüpfen

Das Heidedorf Luhmühlen wird am Samstag anläßlich der internationalen Deutschen Military-Meisterschaft Schauplatz einer Demonstration selbst ernannter „Tierschützer“ sein. Der „Bundesverband der Tierbefreier“ aus Mainz hat eine inzwischen genehmigte Demonstration in Luhmühlen angekündigt. Die zuständigen Polizeibehörden rechnen mit etwa 120 bis 200 Demonstranten aus Süddeutschland und Hamburg.

Die Tierschützer haben, wie der verantwortliche Einsatzleiter Volker Milkoweit am Donnerstag bestätigte, vom Landkreis Harburg die Erlaubnis erhalten, am Ortsrand von Luhmühlen mit Transparenten, Fahrzeugen und Lautsprechern auf eigens abgemähten Feldern gegen die Sportveranstaltung zu demonstrieren. Ihr Vorhaben, auch im Turniergelände auftreten zu dürfen, wurde abgelehnt.

Nach den Anschlägen anonymer Military-Gegner in den vergangenen Tagen — die Tribünen des Pferdesportzentrums wurden mit zahlreichen Parolen beschmiert und mit Buttersäure besprüht — haben die Organisatoren der Meisterschaft ihre Absperr- und Schutzmaßnahmen drastisch verstärkt: Die Polizei wird, wie Minkoweit bestätigte, „verstärkt auftreten, um Zwischenfälle zu verhindern“.

Außerdem haben der Pferdezucht-und Reitverein Luhmühlen, seit 1959 Ausrichter der bedeutendsten Military auf dem europäischen Kontinent, und die Turniergesellschaft Luhmühlen ein privates Hamburger Wachunternehmen mit knapp 100 Helfern verpflichtet, um Zwischenfälle während des Geländeritts am Samstag zu verhindern. Außerdem sollen zusätzlich aufgebotene Polizisten und Polizeireiter aus Braunschweig und Hannover gewährleisten, daß die Veranstaltung ohne ernsthafte Zwischenfälle abgewickelt werden kann. dpa

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