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Hans Fallada / Rudolf Ditzen

Der Schriftsteller als Landmann und Morphinist: Hans Fallada, der suizidale Schulversager, ist von der Familie zur Gesundung der Nerven aufs Land geschickt worden, dem Glauben der Zeit an Boden und Blut entsprechend. Er wird, zeitweise hochbezahlt, Spezialist für Kartoffeln, ihre Sorten und Schädlinge. Er führt „ein Leben in Eisenbahnen, von einem Gut zum anderen fahrend, Ratschläge erteilend, Zuchten aufbauend, altes Saatgut auswechselnd“: alles könnte gut gehen. Aber Ditzen macht aus seinem bürgerlichen Ungehorsam in den Abendstunden einen expressionistischen Roman. Der Autor von „Der junge Goedeschal“ tummelt sich im unbürgerlichen Berlin, an Leib und Seele anfällig für das Gift der Zeit: „... mein erster Roman war bis zu einem bestimmten Termin fertigzustellen – all dies verlangte höchste seelische wie physische Leistungsfähigkeit, die Morphium allein vermitteln konnte ...“ Der Süchtige macht eine Unterschlagung, um die Anschaffungskosten zu decken, und stellt sich selbst. Aus dem Gefängnis, ernüchtert und zugleich in seinem Strafbedürfnis gegen sich befriedigt, schreibt er: „... vielleicht darf ich aber wohl sagen, daß es mir seelisch gut geht, besser als jemals in den letzten Jahren, so seltsam das auch klingen mag“.

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