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Kein Beweis für Wissen um Bombenattentat

■ Ex-Frau von Stasi-Agent „Alba“ stritt Beteiligung an „La Belle“-Anschlag ab

Zu neun Monaten Haft, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, ist die 34jährige Sekretärin Verena C. aus Ostberlin wegen „geheimdienstlicher Agententätigkeit“ verurteilt worden. Vor allem die Weitergabe von Daten, an die sie als Gelegenheitsprostituierte in Westberlin gelangte, wertete der 1. Strafsenat des Kammergerichts als „kompromittierend“ (die taz berichtete). Für ihre Zuarbeit soll sie vom MfS in den sechs Jahren rund 14.000 Mark erhalten haben.

Der Vorwurf, sie sei auch über das Bombenattentat auf die Discothek La Belle am 5.April 1986 informiert gewesen, konnte hingegen nicht aufrechterhalten werden. Verena C.s früherer Ehemann, ein Libyer, der unter dem Decknamen „Alba“ Mitarbeiter der Stasi war, hatte das DDR-Ministerium für Staatssicherheit über den geplanten Anschlag auf eine Disco informiert. Zugleich soll er aber so gute Kontakte zum libyschen Volksbüro in Ostberlin gehabt haben, daß der Spitzenagent im Verdacht steht, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Das Attentat hatte der damalige US-Präsident Ronald Reagan zum Anlaß genommen, durch F-111-Bomber die libysche Hauptstadt Tripolis bombardieren zu lassen.

Verena C. bestritt eine Beteiligung. Sie habe sich bereits 1984 mit ihrem Mann „auseinandergelebt“, nachdem der gemeinsame Versuch, eine Gaststätte in Berlin zu betreiben, „ein völliges Fiasko“ geworden sei. Danach hätten sich die Wege der Partner getrennt. ca

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