piwik no script img

Gesucht: Monika Ertl

■ Dokumentation, ZDF, So., 10.15 Uhr

Von Monika Ertl sind nur wenige Bilder geblieben: ein paar Schnappschüsse. Ein bißchen Heimkino, das sie Ende der dreißiger Jahre im Garten zeigt. Kurze Szenen in Filmen ihres Vaters, dem deutschen Naturfilmer Hans Ertl, in Bolivien. Und dann das auf zwei Stern-Seiten aufgeblasene Foto, das ihre Leiche zeigt. Die Schlagzeile: „Sie starb wie Che Guevara.“ Der Regisseur Christian Baudissin hat aus den wenigen Bildern, die es von Monika Ertl gibt, und mit Hilfe von Berichten ihrer Freunde und Verwandten eine Dokumentation zusammengestellt.

1937 geboren, muß Monika Ertl im Alter von 13 ihrem Vater ins Exil nach Bolivien folgen, weil dieser von den Alliierten als Nazi eingestuft worden war. Sie lernt „Inti“ Peredo kennen, der als Nachfolger von Che Guevara die lateinamerikanische Guerilla führt, bis er vom bolivianischen Geheimdienst umgebracht wird, der im Auftrag des CIA von Klaus Barbie organisiert worden war. Monika Ertl entschließt sich, am bewaffneten Kampf der Guerilla gegen die herrschende Militärjunta teilzunehmen. Sie plant, zusammen mit Beate und Serge Klarsfeld den „Schlächter von Lyon“ Klaus Barbie zu entführen, um ihn der französischen Polizei auszuliefern. Dafür muß sie mit dem Leben bezahlen: Barbie, der als Klaus Altmann den bolivianischen Geheimdienst leitet, läßt sie erschießen. Zwei Jahrzehnte zuvor hatte Hans Ertl seinem Landsmann Barbie seinen ersten Job in Bolivien als Bergwerksdirektor verschafft. tb

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen