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Ran an den Speck!

hierhin das schwarze

Objekt mit Mäuseohren

Da bekamen die Bremer spitze Ohren: „Geometrische Mäuse“? Von Pop-Art- Veteran Claes Oldenburg? Und so kamen sie drei Monate lang zu Hauf' ins Neue Museum Weserburg und bescherten dem Haus den erhofften Publikumserfolg. Am Sonntag schließt die Schau; eine Verlängerung ist nicht möglich. Für die Besucher und das Museum sei die Ausstellung „eine große Attraktion“ gewesen, sagt Organisatorin Hanne Zech. Wohl auch, weil es gelang, den Hintersinn der Kunst in ein publikumswirksames, ja: mundgerechtes Konzept einzubetten. Oldenburgs Gelee-Skulpturen richtete das Museum portionsweise zum Anbeißen an; die verspielten Mäuse-Multiples ließen sich anfassen und sogar zu erträglichen Preisen erwerben. Aber angebissen haben dann doch nur Wenige. Begeistert zeigten sich die Besucher hingegen über die „überbordende Phantasie“ der Oldenburg-Objekte. So funktioniert das subversive Spiel der Pop Art heute noch: Die Konsumenten mit Versatzstücken aus der Alltagskultur zu locken, um sie dann auf Abwege zu entführen. Das zieht umso besser, als Oldenburgs Kunststücke „immer irgendwas mit Genuß zu tun haben“ — kulinarischem wie erotischem. Mit Speck fängt man Mäuse. Mit Mäusen das Publikum. tom

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