piwik no script img

Karl S. Blue - Rowdy

String Records

Den Geist des Rock'n'Roll nicht ernst zu nehmen und ihn trotzdem zu spielen, führt bei Karl S. Blue und seinen Magic Quells zu Zerrorgien ohne Kompromisse. Zertreten wird auch die einfachste Hörgewohnheit im obersten Pegelbereich, sei es bei Stimme oder Instrument. Produziert von Ted Gaier grienen die Fünfziger Jahre durch die Songs und lassen das Quintett so erscheinen, als wäre man ne echte Gang mit patriachalen Freuden. Alle Roller-Klischees werden bedient - natürlich nur im Spaß, aber vielleicht doch nicht „nur“ - Trinken im Hotel und Mädchen mit Hunden, Trinken mit Truckern und dann eine Ballade, so verändert sich der Ted-Ernst unter dem Himmel von Hamburg zu distanzierter Launigkeit. Auf richtig dickem Vinyl zusammengepresst ist die Rock'n'Roll-Ideologie zumindest materiell faßbar. Ansonsten erscheint der frohgemute Dilettantismus nicht immer nur ein Produkt plietscher Jungs zu sein, sondern spricht gelegentlich auch von kaschierter Unfertigkeit. Ein Spaß eben. Till Briegleb

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen