: Eggert for President
■ CDU-Fraktionschef schlägt Alternative vor
HannoverIn der Diskussion um die Nachfolge für Bundespräsident Richard von Weiszäcker ist der sächsische Innenminister Heinz Eggert als Alternative zum bisherigen Favoriten der Union, Steffen Heitmann, vorgeschlagen worden. Für Eggert sprach sich am Dienstag in Hannover der niedersächsische CDU-Fraktionschef Jürgen Gansäuer aus. Er habe persönlich nichts gegen den von Bundeskanzler Helmut Kohl favorisierten Heitmann, zumal er ihn bisher nicht kenne. Doch muß die Union laut Gansäuer damit rechnen, daß sich für Heitmann in der Bundesversammlung im kommenden Mai möglicherweise keine sichere Mehrheit finden läßt.
Wenn es Schwierigkeiten dabei gebe, die Union und die FDP einhellig hinter eine Kandidatur Heitmanns zu bringen, müsse die Geschlossenheit der Bonner Koalition mit einem anderen ostdeutschen Kandidaten wiederhergestellt werden, sagte Gansäuer. Nach seiner Einschätzung sei dafür Heinz Eggert ein geeigneter Kandidat. Eggert sei „ein exzellenter Innenminister in Sachsen“, darüberhinaus „mutig genug, unbequeme Wahrheiten auszusprechen“. Er werde in West- wie in Ostdeutschland auch außerhalb der CDU geachtet.
Gansäuer kritisierte die frühzeitige Nennung Heitmanns. Es wäre sinnvoller gewesen, zunächst mit der CSU und der FDP zu sprechen. „Ich persönlich hätte auch mit der SPD vorher gesprochen, um sich vielleicht auf einen gemeinsamen, möglicherweise auch parteilosen ostdeutschen Kandidaten zu einigen“, sagte Gansäuer. dpa
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