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„Apron plus“: Der schwarze Peter wandert

■ Podiumsdiskussion an der Uni über die Umweltkatastrophe in der Nordsee

Auch mit der jüngsten Umweltkatastrohe wird die Nordsee selbst fertig werden müssen: Eine Verantwortung für die im vorigen Jahr von Bord eines französischen Frachters gespülten Giftcontainer will niemand übernehmen. Auf einer Podiumsdiskussion im Zoologischen Institut der Universität hielt man sich gestern jedenfalls hauptsächlich mit technischen Fragen auf. Unter der Leitung des engagierten Naturschützers und Uni-Professors Adolf Weber waren Vertreter von Umweltschutzorganisationen, Forschung, Schiffahrt und Chemieunternehmen eingeladen, über Ursachen und Folgen des Unglücks zu sprechen.

Doch es blieb in erster Linie bei Forderungen an die Seetransporteure, die Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. „Es ist alles geregelt, man muß sich nur an die Bestimmungen halten“, meinte zum Beispiel ein Seemann aus dem Publikum und traf damit ungewollt den Punkt. Jeder schob im Prinzip die Verantwortung dem anderen zu. „Die Produzenten weisen auf die Reeder, die Reeder weisen auf die IMO (Anm. d. Red.: International Maritime Organisation, eine Unterorganistion der UNO) und die IMO auf die Flaggenstaaten. Diese wiederum verweisen auf ihre wirtschaftlichen Schwierigkeiten“, beschrieb Volker Brenk vom Umweltbundesamt in Berlin die Problematik. Gifthersteller Ciba Geigy allerdings mußte Federn lassen. Obwohl die gesamte Produktion des „Pestizids“ Apron Plus exportiert wird, wurde die Auflösung des Gifts in Salzwasser niemals getestet. So wird eines jedenfalls bleiben – der Imageverlust für den Chemiekonzern. „Es tut uns unter der Gürtellinie weh“, gestand Sprecher Jörg Albrecht.

Bleiben werden aber auch die restlichen 120.000 Beutelchen des für Vögel tödlichen „Pflanzenschutzmittels“ . Andrew Ruch

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