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Mercedes zahlt ein Mitmachfest für Sternenkinder

Wer immer schon mal ein Telefon oder ein Küchengerät zerlegen oder so richtig herzhaft mit dem Hammer auf ein Radio hauen wollte, sollte sich auf den Weg in den Stadtpark machen. Dort gastiert zur Zeit die mobile Mitmach-Ausstellung „Der Stern für Kids“. Auf 2 000 Quadratmetern gibt es in zwei Zelten jede Menge Gelegenheit zum Spielen und Rumprobieren. Man kann Autos mit Solarantrieb bauen oder testen, wie lange man pumpen muß, bis ein Fahrradschlauch platzt.

Zur Begeisterung der BesucherInnen heißt es nicht wie sonst „Nicht berühren“. Alle 40 Ausstellungsstücke sind zum Anfassen und Mitmachen. Entdeckungslustige Erwachsene müssen sich allerdings nach einer/m Minderjährigen umgucken, denn sie haben nur in Begleitung eines Kindes Zutritt.

Der „Stern für Kids“ wurde von internationalen Museums- und KinderexpertInnen nach brandneuen Erkenntnissen entwickelt und von der Mercedes-Benz-AG bezahlt – offenbar können sich nur noch Großkonzerne die Förderung von Kindern leisten. Dabei mangele es Kindern gerade an Bewegung und Sinneserfahrungen aus erster Hand, sagt Margot Reinig vom Kindermuseum Hamburg e.V. „Solche Erfahrungen dürfen kein einmaliges Erlebnis bleiben.“ Ihr Verein bemüht sich seit Jahren um eine Dauerausstellung für Kinder.Sie hätte ein Haus in der Langenfelder Straße gefunden, und die Investitionsmittel seien schon zugesagt, so Reinig. Aber die Kulturbehörde, wo der Verein Mittel für den laufenden Betrieb beantragt hat, sieht sich nach Auskunft ihres Sprechers Ingo Mix „aufgrund der angespannten Haushaltslage“ nicht in der Lage, das Kindermuseum zu finanzieren. VM

„Stern für Kids“, Große Festwiese Stadtpark, bis zum 19. August, Eintritt frei

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