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Bären, Steine und kein Wasser

■ Die Top-Attraktion der Messe „Freizeit Aktiv“ ist in diesem Jahr der Teddybär

emeinhin werden Bären nicht in der Arbeitszeit geknuddelt. Zum aktiven Schmusen mit dem Plüschtier ist die Freizeit da. Also ist es nur folgerichtig, daß die „Bremer Bärentage“ die Attraktion der dritten Auflage der Messe „Freizeit Aktiv“ sind, die am Donnerstag auf der Bürgerweide beginnt. 250 Aussteller zeigen bis zum 2. März auf 13.000 Quadratmetern ihre Produkte und Dienste. Im Vorjahr kamen 30.000 Besucher.

Um die Werbetrommel für die Schau zu rühren, war eigens die Chefredakteurin des neuen Magazins „Teddys. Die kreative Bärenwelt“ (Ratgeber: Nähen Sie Ihrem Bären eine Lederhose) gekommen. Teddies seien nach Briefmarken und Münzen das beliebteste Sammler-Objekt, sagte Christiane Freitag. 200 Millionen Sammler gebe es weltweit, in mehr als 60 Prozent der westlichen Haushalte gehöre ein Teddy als Tröster zur Ausstattung. Ein japanischer Teddy-Fan habe jüngst 280.000 Mark für ein Exemplar von 1904 gezahlt. „Vielleicht liegt es am Blick“, vermutet die Expertin, „Teddies haben ja immer etwas Niedliches“. Wer sich selbst überzeugen möchte: Bärentage im Südfoyer der Stadthalle.

Die Messe hat aber noch mehr zu bieten, allerdings kein großes Wasserbecken wie im Vorjahr. Grund: Platzmangel wegen der Baustelle auf der Bürgerweide. Dafür gibt es wieder Sport, dargeboten nicht von abgezockten Profis, sondern von wackeren Bremer Vereinsathleten aus 70 Sportclubs. Schließlich ist ja der Landessportbund (LSB) auch ideeller Träger der Veranstaltung, wie die Organisatoren der Messe-Firma Heckmann betonen. Und weil Freizeit nichts ohne Garten und Auto ist, sitzen der Landesverband der Gartenfreunde und der ADAC mit im Messe-Boot.

Zurück zum Sport: Für die ganz jungen Leute wird in der Leichtbau-Halle 5 Inline-Skating präsentiert. Und auch an die reifere Generation denken die Sportler. „50 plus“ zeigt Möglichkeiten des Sports für jene Menschen, die aus dem Leistungssportalter raus sind.

Ebendiesen ist auch die Sonderschau der Gartenfreunde gewidmet: Es geht um den Seniorengarten. Unter anderem wird gezeigt, wie man ein Hochbeet anlegt, damit es beim Jäten nicht im Kreuz zu ziehen anfängt.

Wem Teddies zu weich sind, Sportler zu beweglich und Gärten zu biologisch, findet seine Bestimmung möglicherweise bei den Mineralientagen im Nordfoyer der Stadthalle. Und weil ja bald Ostern ist, zeigt der beliebte Ostereiermarkt wieder die neuesten Trends zum Fest: „Die Leute können sich alles angucken und kaufen“, sagt die Messe-Sprecherin Betttina Zinter. Ach so. Selbst Hand anlegen dürfen die Besucher beim ADAC-Stand in Halle 2: Zwei Formel-1-Simulatoren sorgen bei Geschwindigkeitsfreaks für Schumi-Gefühl.

Wer trotz dieser atemberaubenden Freizeit-Attraktionen quasi vor der Haustür doch lieber das Weite sucht, findet allerlei Reiseangebote. In „Karibik-Atmosphäre mit Palmen“ (Sprecherin Zinter) werden unter dem Etikett „Urlaubsträume – Traumurlaub“ Knaller wie Motorradtouren durch die Sahara oder Tauch-Trips im Roten Meer vor des Königs Villa in Jordanien angepriesen. Nebenan findet sich wie gewohnt das Bremer Reisecafé für sanften Tourismus.

Der Gemischtwarenladen „Freizeit Aktiv –97“ rechnet sich. Nach Angaben der Veranstalter gibt es keine Zuschüsse der öffentlichen Hand. jof

Geöffnet 27.2. bis 2.3. täglich von 9.30 bis 18 Uhr. Eintritt 12 Mark, Rentner und Gruppen 10 Mark, Schüler und Studenten 6 Mark, Kinder bis sechs Jahre frei.

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