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■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag / Sonntag

Surviving The Game –

Tötet ihn!

Ernest Dickerson und Spike Lee sind Weggefährten seit gemeinsamen Studientagen. Dickerson arbeitet in erster Linie als Kameramann, stand aber für Lee auch schon mal vor der Kamera und führte 1992 bei dem von ihm mitverfaßten Milieu- Thriller „Juice“ erstmals selbst Regie. Wie dort, geht's in „Surviving The Game“ erneut kernig zur Sache. Ice-T ergattert einen Job als Begleiter einer Jagdexpedition, muß aber vor Ort feststellen, daß er selbst als Opfer der blutrünstigen Waidmänner herhalten soll. Natürlich fügt sich ein renitentes Kerlchen wie Ice-T nicht einfach so in sein Schicksal...(RTL 2, 22.05 Uhr)

Darkman – Der Mann

mit der Gesichtsmaske

In Sam Raimis unebener, aber recht frischer Aufarbeitung einiger bewährter Horrorfilmmotive, vorgenommen im Auftrag der Universal Studios, die uns einst Frankenstein, Dracula und, in diesem Fall besonders relevant, das Phantom der Oper bescherten, begegnen wir zwei jungen Vertretern der Thespiskunst, die noch gebührend auf sich aufmerksam machen sollten: Liam Neeson, heutzutage der Ire für alle Fälle, wird von einem schon mehr als absonderlichen Tunichtgut ins Säurebad getunkt, restauriert sich selbst mit Hilfe der von ihm entwickelten, aber noch nicht serienreifen künstlichen Haut und nimmt gar grausliche Rache. Und das alles nur, weil die neuerdings mit einem Oscar ausgestattete Frances McDormand belastendes Material in seinem Labor hinterlegte.(RTL, 0 Uhr)

Des Satans Satellit

Mars attacks! Diesmal aber im Ernst, denn bei den zu einem nicht geringen Teil aus früheren Produktionen des B-Film-Studios Republic zusammengefügten Darstellungen handelt es sich um einen Ausblick von der Warte des Jahres 1958. In der Rolle eines Außerirdischen übt sich bereits der blutjunge Leonard Nimoy.(Kabel 1, 3.50 Uhr)

Das indische Grabmal

Die jungen Heißsporne von den Cahiers du Cinema hielten ihrem Fritz Lang die Treue, auch nachdem er aus Hollywood heimgekehrt war und für Artur Brauner ein zweiteiliges Remake des 1919 mit Thea von Harbou verfaßten Abenteuerfilms „Das indische Grabmal“ inszenierte. Natürlich ist wieder alles bis obenhin voll mit Bauten und Dekors, hatte Architektensohn Lang dieses Fach damals in Wien doch mal zaghaft studiert. Und dann diese Geschichte: Ein talentierter Baumeister reist in die Ferne, Gutes zu verrichten, kommt einer Frau wegen vom Wege ab und schmachtet die nächste Zeit im Kerker seines vormaligen Gönners – beinahe möchte man meinen, da sei vage Biographisches verarbeitet worden.

(ZDF, 13.30 Uhr)

Todesfalle unter dem Meer

David Janssen war seit seiner Dauerflucht als Richard Kimble das ständige Abtauchen ja gewöhnt, mithin der richtige Hauptdarsteller für einen Film, in dem die Besatzung eines U- Bootes von eingeschmuggelten Giftschlangen dezimiert wird, was in letzter Konsequenz die Manövrierunfähigkeit der Tauchröhre und demnach hinlänglich lebensbedrohliche Geschehnisse zur Folge hat.(Vox, 15.20 Uhr)

Robin und Marian

Auch schon recht alt geworden ist der Volksheld Robin Hood und sieht jetzt aus wie Sean Connery ohne Toupet. 20 Jahre nach den bekannten Ereignissen zieht er als Getreuer König Richards kreuzfahrend durch die Morgenlande, bis derselbe sein Heil endgültig im Jenseits sucht. Nach der Heimkehr findet Robin sein Audrey Hepburn aufs Haar gleichendes Gespons Maid Marian im Kloster und den unersättlichen König John auf dem Weg zur Macht. Hilft also nichts, der längst minder wendige Robin muß sich noch einmal wappnen und den ruchlosen Kanaillen Manieren einbleuen.(Kabel 1, 15.20 Uhr)

Harald Keller

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