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Anschläge in Lübeck – eine unselige Chronik

25. März 1994: Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge. Es entsteht lediglich Sachschaden. Vier junge Männer aus der rechten Szene werden zu Haftstrafen verurteilt.

7. Mai 1995: Erneuter Brandanschlag auf das jüdische Gebetshaus, einen Tag vor den Gedenkfeiern zum 50. Jahrestag des Kriegsendes. Als mutmaßlicher Brandstifter wird ein Arbeitsloser ermittelt, der sich sexuell erregen wollte. An seiner Täterschaft bestehen erhebliche Zweifel.

13. Juni 1995: Explosion einer Briefbombe in der Geschäftsstelle der Lübecker SPD-Fraktion. Der Fraktionsgeschäftsführer Thomas Rother wird schwer verletzt. Die Behörden schließen einen Zusammenhang mit dem Synagogen-Anschlag nicht aus.

18. Januar 1996: Beim Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim in der Hafenstraße sterben zehn Asylbewerber, 38 werden zum Teil schwer verletzt. Die Polizei nimmt zunächst vier junge Männer mit Kontakten zur rechtsradikalen Szene fest, läßt sie aber wieder frei. Der Bewohner Safwan Eid steht als mutmaßlicher Brandstifter noch immer in Lübeck vor Gericht.

21. August 1996: Anwohner verhindern einen Brandanschlag auf ein türkisches Restaurant. Ein Fenster und vier Autos sind mit Hakenkreuzen beschmiert.

16. Januar 1997: Unbekannte beschmieren das Haus des evangelischen Bischofs Kohlwage mit Hakenkreuzen.

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