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Viel Lärm um nichts

■ Das Theater um Platz für Marlene Dietrich geht immer noch weiter

Der Streit um den Marlene- Dietrich-Platz in Tiergarten nimmt inzwischen groteske Züge an: Nach einem endlosen Gerangel schien es, als würde sich endlich ein kleines Plätzchen für den Filmstar in Tiergarten finden lassen. Die Abstimmung der neuen Namen Marlene-Dietrich-Platz, aber auch Herbert-von-Karajan-Straße und Hans-von-Bülow-Straße am Potsdamer Platz stand gestern auf der Tagesordnung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Ein einstimmiger Beschluß der Namensgebung galt bis vor einigen Tagen als sicher.

Doch dann bat Staatssekretär Ingo Schmitt den Tiergartener Baustadtrat Horst Porath (SPD) um eine Verschiebung der Benennung. Grund: Die Bauverwaltung fordere ihr Mitspracherecht ein, das ihr bei „zentralen Plätzen“ zustehe, so Petra Reetz, Sprecherin des Bausenators. Dabei gehe es der Bauverwaltung um das „Gesamtstraßenkonzept“ und eine „Vermeidung der Doppelbenennung“ und nicht um die Benennung eines Marlene-Dietrich-Platzes. Im Gegenteil: „Dieser Name ist uns höchst willkommen“, erklärt Reetz und sollte so eigentlich ein Herz und eine Seele mit dem grünen Bezirksbürgermeister von Tiergarten, Jörn Jensen, bilden.

Dieser kann sich jedoch das plötzliche Engagement des Senats nur mit einer „Profilneurose des Bausenators“ erklären. Das Ganze würde zu einer „Aushöhlung der Bezirksverantwortung“ führen, schließlich sei die Straßenbenennung ausschließlich Bezirkssache. „Der Tagesordnungspunkt ist noch nicht abgesetzt worden“, erklärt Jensen und hoffte gestern deshalb, daß die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung „Standhaftigkeit“ beweisen werden, wenn die Benennung entgegen der Bitte des Senats in die BVV eingebracht wird. An die Standhaftigkeit sind jedoch keine allzu hohen Ansprüche gestellt: „Es wird nichts passieren“, bekräftigt Reetz, sollte die BVV doch die Benennung des Marlene-Dietrich- Platzes beschließen. bud

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