Sadomaso: Wie man sich findet
■ Unter der Rubrik „Harte Welle“, über eine Internet-Adresse oder in einem Klub
Wie bei Schwulen und Lesben in den siebziger Jahren bedient sich auch die Subkultur der sadomasochisten Szene in Deutschland immer neuer Foren. SMler lernen sich beispielsweise über Kontaktanzeigen kennen, etwa im Berliner Stadtmagazin Zitty, Rubrik „Harte Welle“.
In jeder größeren Stadt gibt es inzwischen Gesprächskreise, die Selbsthilfe und Kontakte anbieten. Zu den einschlägigen Parties in Klubs werden nur Leute im entsprechenden Outfit eingelassen. Das in Hamburg erscheinende Magazin Schlagzeilen liegt in Fetischläden mit Gummi- und Lederklamotten aus.
Das wichtigste Forum ist das internet (beispielsweise über http://www.bdsm.de oder http:// submission.net), wo über verschiedene Praktiken, Gesundheitsfragen und Beziehungsgeflechte mit „Primär-“ und „SekundärpartnerInnen“ diskutiert wird. Unter den Internet- Adressen finden sich auch Listen der Gesprächsgruppen in deutschen Städten.
In der heterosexuellen SM- Szene – und damit auch in den Klubs – herrscht ein starker Männerüberschuß, und zwar sowohl von dominanten als auch von devot veranlagten Männern. Was der Rolle der Masochistinnen auf den ersten Blick widerspricht: Sie können sich ihre dominanten Männer aussuchen. In dieser „Angebotslücke“ boomt die SM-Prostitution. BD
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