: Unterm Strich eine teure Posse
■ Transrapid kostet angeblich noch mehr. Planer dementieren
Einen „Schlußstrich unter die Industrie-Posse“ Transrapid forderte gestern der Hamburger Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Eine Kostensteigerung um rund 20 Prozent für den Bau der Magnetschwebebahn zwischen Hamburg und Berlin lasse „ein Festhalten am Transrapid nicht mehr rechtfertigen“, erklärte BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch. Die angekündigte Kostensteigerung bestätige die bisherige Einschätzung des BUND, daß „der Transrapid ein Milliardengrab ist und bleibt“.
Die Hannoversche Allgemeine Zeitung hatte gestern berichtet, der Bau der Strecke werde voraussichtlich 7,4 Milliarden Mark statt der ursprünglich veranschlagten 6,1 Milliarden Mark kosten. Die Steigerung bei den Kosten um etwa 1,3 Milliarden Mark sollen nach ersten Gesprächen zu gleichen Anteilen auf den Bund, die Deutsche Bahn AG – als späteren Betreiber – und die Industrie verteilt werden.
Für den Bund würde dies Mehrkosten von 433 Millionen Mark bedeuten. Bei ihren Bonner Koalitionsverhandlungen hatten sich SPD und Grüne allerdings darauf verständigt, für den Bau der Strecke keine zusätzlichen Bundesmittel einzusetzen.
Die Transrapid-Planungsgesellschaft in Schwerin wies den Zeitungsbericht als „nicht nachvollziehbar“ zurück. Zur Kostenentwicklung könnten zur Zeit „keine verbindlichen Aussagen“ gemacht werden, so Sprecher Peter Jablonski, weil „die Phase der Projektoptimierung noch nicht abgeschlossen“ sei. Auch ein Sprecher des SPD-geführten Bundesverkehrsministeriums dementierte gestern den Zeitungsbericht: „Die Zahlen sind uns nicht bekannt.“ Es gebe keinen neuen Stand. smv/dpa
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