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Wasser, Krieg und Frieden

Im Oslo-II-Abkommen von 1995 wurden zum ersten Mal Annäherungswerte des Grundwasserverbrauchs im Westjordanland festgelegt.

Danach stehen Israel bis zu 80 Millionen Kubikmeter der Grundwasserreserven zur Verfügung, den selbstverwalteten palästinensischen Gebieten 130 Millionen Kubikmeter. Damit müssen rund eine Million Menschen versorgt werden, während sich die 80 Millionen Kubikmeter auf israelischer Seite auf circa 140.000 Siedler verteilen.

Ingesamt allerdings entnimmt Israel nach Berechnungen europäischer Experten in den Randgebieten des Westjordanlandes bis zu 480 Millionen Kubikmeter Wasser, das für Ballungsgebiete wie Tel Aviv benötigt wird.

Lediglich die Hälfte der palästinensischen Bewohner im Westjordanland ist an ein Wasserleitungsnetz angeschlossen, die andere Hälfte ist auf Brunnen und Quellen angewiesen.

Palästina nutzt zur Zeit 18 Prozent der gemeinsamen Wasserreserven. Daß Israel den Rest nützt und bisher keine definitiven Wassermengen bekanntgibt, hat auch eine sicherheitspolitische Dimension.

Israel mußte erleben, daß arabische Anrainerstaaten Wasser als Waffe einsetzen wollten. 1964 etwa sollten unter ägyptisch-syrischer Führung die Quellflüsse des Jordan umgeleitet werden. Mit dem Sechstagekrieg von 1967 hat Israel unter anderem die Kontrolle über den Jordan und die Grundwasservorkommen im Westjordanland übernommen.

Grundlage für die weiteren Verhandlungen ist Oslo I vom 13. September 1993, das eigentlich auch den Beginn von Verhandlungen über Wasserrechtsfragen markieren sollte.

Bis jetzt ist dieser Teil des Vertrages allerdings noch nicht umgesetzt, während auf palästinensischer Seite die „Palestinian Water Authority“ aufgebaut wurde, die in den kommenden Verhandlungen mit den Israelis die Federführung übernehmen soll.

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