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Preußenchronik I

1618: Nach dem Tod Herzog Albrecht Friedrichs von Preußen, dem letzten fränkischen Hohenzollern, kommt das Herzogtum Preußen (als Lehen der Krone Polens) durch Erbschaft an Brandenburg; Kurfürst Johann Sigismund wird dadurch auch Herzog von Preußen. Im selben Jahr leitet der „Fenstersturz zu Prag“ den Dreißigjährigen Krieg ein.

21. November 1640: Friedrich Wilhelm, der später so genannte „Große Kurfürst“, übernimmt die Herrschaft in Brandenburg, ein Jahr später auch in Preußen. 1641: Friedrich Wilhelm schließt in Stockholm Frieden mit Schweden und beginnt Verhandlungen über eine Bündnisheirat mit der schwedischen Königin Christine. 1646: Der Kurfürst heiratet Luise Henriette von Nassau-Oranien. Christine hatte ihm 1645 einen Korb gegeben.

1648: Der Dreißigjährige Krieg wird durch den Westfälischen Frieden beendet. Der Kurfürst gewinnt zwar 20.000 Quadratkilometer Land hinzu, sein Wunsch nach einem Ostseezugang geht jedoch nicht in Erfüllung. Vorpommern bleibt schwedisch.

1653: Friedrich Wilhelm setzt Steuern in Höhe von insgesamt 530.000 Talern zum Aufbau eines stehenden Heeres durch.

1660: Österreich, Polen und Schweden erkennen die Souveränität Preußens an. Brandenburg erhält die Lehnshoheit über Preußen.

1663: Der Königsberger Aufstand ostpreußischer Kaufleute gegen die Finanz- und Militärpolitik Friedrich Wilhelms wird von diesem niedergeschlagen. In den anschließenden Verhandlungen legt er den Grundstein für den weiteren Ausbau einer zentralen Verwaltung unter absolutistischer Herrschaft.

1664: Friedrich Wilhelm erlässt das so genannte Toleranzedikt, mit dem er die Lutheraner zur Anerkennung der Calvinisten als gleichberechtigt bewegen will. 1685: Mit dem „Edikt von Potsdam“ lädt der Kurfürst die in Frankreich verfolgten Hugenotten zur Einwanderung ein.

1688: Der „Große Kurfürst“ stirbt. Indem sein Nachfolger, Friedrich III., das Testament seines Vaters nicht anerkennt, verhindert er die Aufteilung des Staatsgebietes in kleinere Territorien und Ämter für die Söhne Friedrich Wilhelms aus dessen zweiter Ehe.

1694: Die Universität Halle wird eröffnet. Sie wird zum Zentrum pietistischer und aufgeklärter Lehre. 1698: August Hermann Francke gründet mit königlichem Privileg die Franck’schen Anstalten in Halle an der Saale. In den Schulen werden Menschen aus allen Ständen in allen Bereichen des Lebens ausgebildet. 1700: Gottfried Wilhelm Leibniz gründet in Berlin die Sozietät der Wissenschaften, die spätere Preußische Akademie der Wissenschaften.

18. Januar 1701: Friedrich III. krönt sich selbst zu Friedrich I., König in Preußen. König von Preußen darf er sich nicht nennen, da Westpreußen noch unter polnischer Herrschaft steht. Er legt gesteigerten Wert auf höfische Repräsentation und hinterlässt bei seinem Tod zwanzig Millionen Taler Schulden.

1713: Friedrich I. stirbt in Berlin. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm I. beginnt, den maroden preußischen Haushalt zu sanieren.

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