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Viel zu früh

■ Schauspielhaus-Intendant Stromberg weist Rücktrittsforderungen zurück

Nein, man braucht nicht nachzuhelfen. Braucht sich auch nicht in Rücktrittsforderungen an den Schauspielhaus-Intendanten Tom Stromberg zu ergehen, die seit der Kündigung des kaufmännischen Geschäftsführers Peter F. Raddatz durch die Medien geistern und die Stromberg jetzt abschlägig beschieden hat. Denn vorerst wird nicht nur Kultursenatorin Christina Weiss, sondern auch der Schauspielhaus-Umkreis weiter abwarten, um herauszufinden, ob das neue, von Raddatz als „konzeptlos“ bezeichnete Programm wirklich auf Dauer große Zuschauergruppen – vornehmlich die Älteren – ausgrenzt. Auch was die Auslastung betrifft – Stromberg bezeichnet Berichte über einen Zuschauer-Tiefststand seit 15 Jahren als frei erfunden – wird sich die kritische Theatergemeinde wohl noch gedulden, um zu sehen, ob hier Kinderkrankheit herrscht oder echte Krise.

Denn noch ist nicht klar, ob sich einerseits das gesetzte Publikum – in Maßen – an die neue Linie gewöhnt und ob andererseits Stromberg einsieht, dass die Kids und die 30-Jährigen auf Dauer nicht die Hauptklientel sein können – siehe Bevölkerungspyramide. Sinnvoll könnte auch sein – wie es am Thalia-Theater bereits geschieht – in die Vermittlung der „neuen Ästhetik“ zu investieren: auf das Publikum zuzugehen und ihnen in Diskussionsform Verständnishilfen anzubieten, anstatt sie mit den neuen Formen allein zu lassen und stoisch zuzusehen, wie sie sich anderen Häusern zuwenden. P. Schellen

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