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Bringfriede geht ■ Thomas kommt

Die SPD-Abgeordnete Bringfriede Kahrs (SPD) hat ihr Mandat niedergelegt. Auf ihren Platz rückt der Bremer Juso-Vorsitzende Thomas Ehmke nach.

Kahrs bezieht ein halbes Senatorengehalt (9.000 Mark), weil sie nicht mehr im Senat für Bildung zuständig ist. Ihr war vorgeworfen worden, dass sie zusätzlich als Abgeordnete 4,735 Mark Diäten kassiert, während sie seit Januar an der Rice-Universität in Houston gegen Honorar dortige Studierende auf Auslandssemester vorbereitet. Außerdem soll sie gegen Provision und Spesen Firmen für die Ansiedlung in Bremen-Grohn gewinnen.

Innerhalb der SPD war der Stern von Kahrs schon gesunken, seit Willi Lemke im Bildungsressort seinen guten Ruf daraus bezieht, dass er vieles von dem umkrempelt, was seine Vorgänger Bringfriede Kahrs und Henning Scherf ihm im Ressort hinterlassen haben.

Ehmke wird mit seinen 22 Jahren der jüngste Bürgerschaftsabgeordneter. Die von der SPD verantwortete Bildungspolitik hat er regelmäßig mit großer Schärfe kritisiert. Er will nun als Abgeordneter die Jugend- und Bildungspolitik mitgestalten – mit der Fraktionsspitze habe er sich noch nicht näher abgestimmt, räumt er ein. Als Henning Scherf vor der Wahl junge Nachwuchs-Talente vorstellte, war Ehmke dabei. Der Parteitag setzte ihn aber nicht auf einen der ganz „sicheren“ Plätze auf der Landesliste.

Als ihn die taz-Nachfrage erreichte, aß Thomas Ehmke in der Mensa gerade Nudeln mit Putengeschnetzeltem und Pilzen. Wohin zielt die politische Karriere des Jura-Studenten? „Da mache ich mir jetzt noch keine Gedanken“, sagt er. sgi

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