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Historisches Tief

Rasanter Mitgliederschwund bei der Bremer SPD: In der Ex-Hochburg gibt’s nur noch 6.500 rote Parteibücher

taz ■ Ende der siebziger Jahre wurde Bremen zu Recht eine SPD-Hochburg genannt: 16.000 Bürger hatten damals ein rotes Parteibuch in der Tasche. Doch von da an ging’s stetig abwärts. Anfang 1996 waren es nur noch 9.000, 1998 nur mehr 7.750 Genossen. Anfang 2003 ist der Bremer Landesverband bei 6.500 Mitgliedern angekommen – ein Ende der Misere ist nicht in Sicht.

Der Mitgliederrückgang halte unverändert an, so SPD-Landesgeschäftsführer Roland Pahl. Das Hauptproblem sei die Altersstruktur der SPD – nicht etwa Genossen, die aus Frust über die aktuelle Performance der Bundesregierung ihr Parteibuch abgegeben hätten. „Die Verstorbenen sind ein großer Block“, räumt Pahl ein. Wolfgang Grotheer, Chef des SPD-Unterbezirks Stadt, sekundiert: „Das, was wir an Todesfällen haben, wird durch Neueintritte nicht aufgefangen.“

CDU-Landesgeschäftsführer Heiko Strohmann ist da besserer Dinge: „Wir haben derzeit knapp 4.000 Mitglieder, Tendenz steigend.“ Obwohl auch die CDU einen „hohen Sterbeanteil“ zu vermelden habe, befinde sich Bremen, was die Zuwachsrate angehe, „im oberen Drittel der Landesverbände“. Derzeit laufe es „sowieso gut, fast automatisch“, sagt Strohmann mit Blick auf die politische Stimmung im Bund.

Auch die Bremer Grünen sind mit ihrer Mitgliederentwicklung zufrieden. „Im Moment haben wir 525 Mitglieder“, so Geschäftsführer Björn Weber. Schon „seit einiger Zeit“ würden die Zahlen „nach oben gehen“. Immerhin: Ende 2001 hatte die Partei erst 487 Freundinnen und Freunde in ihren Reihen gehabt. jox

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