: Rätsel um Pneumonie
Die meisten Erkrankten überleben das Atemwegs-Syndrom Sars, dem weltweit neun Menschen erlagen
BERLIN ap/afp ■ Die mysteriöse Lungenentzündung, die weltweit bislang neun Todesopfer gefordert hat, heilt offenbar in den meisten Fällen ab. Dies teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern in Genf mit. Die Krankheit war vor fünf Monaten in China ausgebrochen. In Hongkong verdoppelte sich die Zahl der Infizierten auf 83. Todesfälle wurden zuletzt auch aus Vietnam und Kanada gemeldet, hunderte infizierten sich. Im slowenischen Ljubljana und in Frankfurt/Main wurden mutmaßlich erkrankte Personen unter Quarantäne gehalten. Ihr Gesundheitszustand hat sich nach Angaben des Hessischen Sozialministeriums stabilisiert. Die Erreger wurden bis gestern Mittag nicht identifiziert. Der betroffene Arzt aus Singapur war am Wochenende mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter in die Isolierstation der Uniklinik gebracht worden.
Zu den Symptomen von Sars gehören hohes Fieber, Atemnot, Husten und Muskelschmerzen. Nach dem vorige Woche vier neue Todesfälle und 150 Infektionen gemeldet wurden, stufte die WHO die potenziell tödliche Lungenentzündung als neue Krankheit und weltweite Gesundheitsbedrohung ein, die von Flugpassagieren verbreitet werden könnte. In einem von der WHO veröffentlichten Bericht des chinesischen Gesundheitsministeriums hieß es, Antibiotika hätten nicht angeschlagen. Allerdings würden die rund 300 Patienten in der Provinz Guangdong, in der die Krankheit zuerst ausbrach, „einer nach dem anderen“ wieder gesund. Nach derzeitigen Erkenntnissen wird Sars nur durch direkten Kontakt übertragen.
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