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Langes Erkenntnisse

Bildungssenator fordert plötzlich mehr Durchlässigkeit an den Schulen

Öfter mal was Neues: Nach dem Vorbild eines Konzeptes des Club of Rome soll es in Hamburg zehn Versuchsschulen geben, die mit mehr Autonomie die Schüler besser individuell fördern, verkündete gestern Bildungssenator Rudolf Lange. Dabei forderte er „mehr Durchlässigkeit innerhalb der Schulen“ und wandte sich gegen ein „mechanistisches Einsortieren“ der Schüler nach Leistungsstärke. Wichtig sei, stärker Rücksicht auf die „individuellen Lerngeschwindigkeiten“ der Schüler zu nehmen.

„Es ist schon absurd: Herr Lange verschärft seit zwei Jahren die Trennung von Hauptschul-, Realschul- und Gymnasiumskindern. Und nun spricht er sich gegen ,mechanistisches Einsortieren nach Leistungsstärke‘ aus“, wundert sich die GAL-Politikerin Christa Goetsch, die gerade erst mit der Idee der neunjährigen Grundschule ähnliche Ziele aufstellte. Allerdings für alle 400 Schulen, und nicht bloß für zehn.

Langes Erkenntnissen müsste nun eine „Kehrtwende“ folgen, fordert die Grüne, da dieser bislang „mit Vollgas in die falsche Richtung“ gefahren sei. So wurde im neuen Schulgesetz festgelegt, dass Schüler schon nach Klasse 5 das Gymnasium verlassen müssen, wenn sie den Anforderungen nicht genügen. KAJ

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