: deformationsmunition
Mannstopp-Wirkung
René Bastubbe ist das erste Todesopfer der seit drei Jahren von der deutschen Polizei verwendeten so genannten Deformationsmunition. Die Umrüstung der Beamten beschloss die Innenministerkonferenz 1999 nach einem tragischen Todesfall ein Jahr zuvor in München, der auf die bis dahin gebrauchte, so genannte Vollmantelmunition zurückgeführt wurde.
Bei dieser wird durch die Verkleidung verhindert, dass sich die Patrone beim Aufprall verformt. In München hatte damit eine Polizistin aus kurzer Distanz auf einen Mann geschossen, der sie mit einem Messer angegriffen hatte. Die Kugel durchschlug den Körper des Angreifers und tötete auch einen hinter ihm stehenden Mann.
Die neue Munition – auch „Action 4“-Patrone genannt – verformt sich unmittelbar bei einem Körpertreffer. Die Gefahr von Querschlägern oder Abprallern, so Befürworter, werde minimiert, Unbeteiligte seien sicherer. Auch das Risiko von Durchschüssen, die zuweilen wenig Wirkung zeigten, sei geringer, der „Mannstopp“-Effekt also größer.
Kritiker sagen dagegen, dass die Geschosse schlimme Verletzungen anrichten könnten. Denn je stärker sich die Patrone verforme – man spricht von „Aufpilzen“ –, desto größer sei meist die Verletzung. Die Gegner warnen davor, dass zentrale Blutgefäße zerreißen und irreversible Schädigungen von Knochen und Gewebe entstehen. René Bastubbe verblutete nach dem Schuss. TAZ
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