: verloren in südchile
Das Volk der Mapuche
Zehn Prozent der Chilenen gehören zum Volk der Mapuche. Die Hälfte davon lebt in den Städten. Auf dem Land im Süden Chiles kämpfen die Mapuche – im Bild ein Häuptling in traditioneller Tracht – seit Jahrzehnten mit dem chilenischen Staat und großen Forstwirtschaftsfirmen. Unter der Militärdiktatur Augusto Pinochets (1973–1990) wurden sie enteignet, damit die Unternehmen auf ihrem Land Bäume ernten konnten. Dagegen wehren sie sich bis heute. Zwar gibt es inzwischen eine staatliche Indigenenbehörde und ein Gesetz, dass den Schutz der indigenen Kultur vorschreibt. Aber oft wird es zugunsten anderer Interessen missachtet. So passiert es zum Beispiel bei den großen Staudämmen am Bío-Bío-Fluss, für deren Bau Mapuche-Familien umgesiedelt werden. Immer wieder zünden Mapuche-Aktivisten Grundstücke oder Fahrzeuge der Forstwirtschaftsfirmen an oder besetzen Gebäude. Der chilenische Staat behandelt die indigenen Aktivisten wie Terroristen. Viele Mapuche wurden inhaftiert, sie werden als politische Gefangene angesehen.
FOTO: ARCHIV DER GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
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