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Metro verdient viel und Ärger

Auf der gestrigen Metro-Versammlung gab‘s Geld für Aktionäre und Protest von Robin Wood für Papier aus Tropenholz

DÜSSELDORF taz ■ Auf der gestrigen Hauptversammlung der Düsseldorfer Metro-Gruppe demonstrierten UmweltschützerInnen gegen den Konzern. Robin Wood prangerte mit Flugblättern und Transparenten die Papierprodukte an. Eine Laboranalyse des Papiers habe ergeben, dass in ihm Zellstoffe aus tropischen Naturwäldern stecke.

„Metro ist einer der einflussreichsten Handelskonzerne und ist dafür verantwortlich, nicht zur Zerstörung der Regenwälder beizutragen“, sagt Jens Wieting von Robin Wood. Er fordert den Vorstand auf, öffentlich und verbindlich zu erklären, aus dem Handel mit urwaldzerstörenden Produkten auszusteigen. Insbesondere solle Metro seine Handelsbeziehungen zu dem berüchtigten Konzern Asia Pulp & Paper (APP) abbrechen. APP habe bisher über 300.000 Hektar Regenwald auf Sumatra vernichtet und Proteste der Bevölkerung gewaltsam niedergeschlagen.

Der Metro-Konzern gibt sich verständnisvoll. Ihnen sei das Thema durchaus bewusst, sagt Sprecher Albrecht von Truchseß. „Wir sehen APP aber auf einem guten Weg.“ So habe sich das Unternehmen kürzlich verpflichtet, auf Nachhaltigkeit zu setzen und ihr Holz auf Plantagen anzubauen. Und überhaupt könne man innerhalb der Geschäftsbeziehungen am besten Einfluss nehmen. „Wir setzen auf Dialog.“

Ungeachtet der Proteste waren die AktionärInnen zufrieden. Für Deutschlands führenden Handelskonzern METRO zahlt sich die massive Auslandsexpansion in barer Münze aus: Der Düsseldorfer Konzern fährt mittlerweile bereits 65 Prozent des Gewinns vor Zinsen und Steuern außerhalb des Heimatlandes ein. „Unsere konsequente Internationalisierungsstrategie trägt Früchte“, sagte Vorstandschef Hans-Joachim Körber. In den nächsten Jahren stehe besonders Osteuropa und Asien im Fokus der Expansion. Der Anteil des Auslandsgeschäftes am Umsatz liegt bei 47 Prozent.

Zum Metro- Konzern gehören die Metro- Großhandelsmärkte, Elektronikmärkte MediaMarkt/Saturn, Praktiker- Baumärkte, Kaufhof-Warenhäuser sowie Lebensmittelhändler Real und Extra. Die AktionärInnen kann das freuen: Das Ergebnis je Aktie solle um 6 bis 10 Prozent wachsen, hieß es.

ANNIKA JOERES

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