: 08.00
Jeder Tag ist ein neuer Tag. Davon ist Malachi Mulligan überzeugt. Deshalb hat er sich angewöhnt, nie länger als 24 Stunden unglücklich zu sein. Theoretisch jedenfalls. Weil dem so ist, gibt es aus seiner Sicht so früh am Morgen nicht viel zu berichten. Ist ja noch nichts passiert, mal abgesehen von den Träumen, aber die zählen nicht.
Malachi Mulligan steht mit beiden Beinen auf dem Boden. Das muss er auch, so fett wie er ist, sonst würde er zu schnell sein Gleichgewicht verlieren. Dass es in dieser Geschichte um ihn nicht wirklich geht, das trägt er mit Fassung. Statt Malachi, den alle aus Bequemlichkeit Buck nennen, könnte er auch Michael heißen. Oder Mohammed, Zbigniev, Vladimir. Hauptsache drei Silben. Mulligan ist austauschbar. Mehr Held der Geschichte ist sein Freund Stephen. Besser gesagt: sein Exfreund Stephen – aber das weiß noch keiner, ist ja noch nichts passiert so früh am Morgen, acht Uhr ungefähr.
Mulligan ist es lieber, wenn er nur eine Nebenrolle spielt. Schon gar in einem Roman. Er taugt nicht für die Literatur, Mulligan ist ein Macher. Medizinstudent. Einer, der die Eingeweide der Leichen in der Sezierstunde auseinander nimmt und wieder zusammensetzt, als wäre es ein Puzzle. Hier ’ne Niere, da ’ne Leber, dort ein Herz. Mehr Metzger als Mediziner, mehr Klempner als Chirurg.
Im Bademantel steht er auf dem oberen Absatz der Wendeltreppe im alten Ostberliner Wachturm, eine Schüssel Wasser in der Hand. Er steht dort, wo der Beobachtungsstand war. Von hier wurde geschossen. Alte Militärarchitektur aus DDR-Zeiten ist das. Aber Mulligan ist jung. Der Kalte Krieg ist für ihn nur Geschichte. Außerdem: Wer jung ist, liebt das Außergewöhnliche. Wohnen im Wachturm gehört dazu. Je mehr die Umstände glänzen, desto simpler kann die Person sein. Das ist eine einfache Wahrheit, um die Mulligan weiß.
Luxuriös kann man die Behausung direkt am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal mit Blick über das Bundeswehrkrankenhaus, Schering und die Lagerplätze hinterm Hamburger Bahnhof nicht nennen. Das Wasser holen sich die Bewohner vom Anschluss im Hof des nächsten Mietshauses. Die Notdurft – da ist man erfinderisch. Hier lebt Mulligan mit Stephen Dedalus zusammen. Richtiger wär’s umgekehrt: Dedalus wohnt mit ihm, denn der zahlt die Miete. Teuer ist sie nicht.
„Komm rauf“, ruft Mulligan, der sich oben an der frischen Luft rasieren will, dem unten an der Treppe zum einzigen Raum stehenden Stephen zu. Aber Stephen, der seinen Freund schon eine ganze Weile beobachtet hat, rührt sich nicht. Wie angewurzelt steht er da. Weil nichts passiert, stellt Mulligan sein kleines Handwaschbecken auf dem schmalen Sims ab. Von hier hat er den besten Blick, aber auch das beste Licht. Er seift sich ein und betrachtet die Gegend.
In dem Augenblick, als er an den Ausguck im Beobachtungsstand tritt, entdeckt der Kapitän eines Binnenfrachters, der mit seinem Fernglas das Ufer absucht, „Mulligan, den Bulligen“. Der Seifenschaum hängt ihm im Gesicht. Er erinnert den Kapitän an die kleinen Schaumkronen, die das reichlich mit Abwasser vermischte Kanalwasser bildet, wenn es von Schiffen aufgewühlt wird.
Oben auf dem Wachturm überkommen Mulligan manchmal Allmachtsgefühle. Dann verwechselt er den Ort mit einer Kanzel und sich mit einem Pfaffen. „Liebe Gemeinde“, beginnt er zu predigen, den Seifenschaum noch immer als Bart im Gesicht. „Warum sehe ich an diesem 16. Juni, der im Zeichen der aufsteigenden Sonne steht, so wenig Lämmer, die in das heilige Haus getreten sind, um ihm, dem Heilsbringer, dem Hurensohn, dem Allmächtigen zu huldigen?“ Mit der Kirche kennt sich Mulligan bestens aus. Schließlich kommt er aus Irland. Er lässt seinen Blick schweifen und sieht im Park entlang des Kanals ein paar Männer, die ihre Kampfhunde ausführen. Das gibt ihm neue Stichworte für seine Predigt. „Zehn wo ihr hundert seid, hundert wo ihr tausend seid. Der Zehnte gebührt dem Herrn, aber nicht eurem Seelenheil. Die Einkehr braucht jeder. Jeder Einzelne von euch. Einkehr, das kapiert ihr doch. Kneipe des Himmels. Beten muss wie Bier trinken sein.“ Wild mit seinem Rasierpinsel gestikulierend steht er auf seiner Kanzel und redet sich in Rage. „Was glaubt ihr, wie ihr sonst die Ewigkeit erlangen könnt, ohne einzukehren und Buße zu tun für eure Sünden? Ihr habt gesündigt! Ehebruch habt ihr begangen! Unzucht getrieben! Euren Töchtern zu eurem eigenen Vergnügen den Arsch versohlt!“ Beim Aufzählen der Sünden spritzt Mulligan mit seinem Rasierpinsel Wasser aus seiner Wasserschüssel über die Köpfe der imaginären Sünder unter ihm. „Euch Abtrünnigen, die ihr meint, den Segen der Kirche schmähen zu können, ist das Fegefeuer sichere Zuflucht. Dort werdet ihr brennen, brennen und brennen. Und ich sage euch, das Fegefeuer wird euch wie ein Paradies erscheinen gegen die Hölle. Denn im Fegefeuer werdet ihr eines Tages erlöst, wie der Ire vom Engländer, wie der Iraker von Bush, wie Afrika vom IWF, in der Hölle aber werdet ihr ewig sein und ihr werdet die Ewigkeit verfluchen.“ Da entdeckt Mulligan den die Treppe heraufkommenden Stephen. „Ach Kinch, da bist du ja. Siehst mürrisch aus. Hast du schlecht geschlafen?“ – „Hab schlecht geträumt“, antwortet Stephen, den alle Kinch, die Klinge, nennen. „Träume zählen nicht“, antwortet Mulligan.
Aber so einfach lässt sich Stephens schlechte Laune nicht wegreden. „Guck dich doch mal an. So wie du rumläufst, kannst du fürs Anschauen Eintritt nehmen“, meint Buck und hält ihm den kaputten Handspiegel hin. „Kerzengerade stehen deine Haare in den Himmel. Bist halt geladen. Pass ich dir nicht mehr?“ Stephen steht an der Tür und betrachtet seinen Landsmann, während der sich anschickt, die linke Wange zu rasieren. „Etwas läuft schief im Staate Dänemark“, sagt Stephen, obwohl Dänemark weit weg ist und er auch noch nie dort war. In diesem Augenblick sieht er das Frachtschiff auf dem Kanal. „Denkst du wieder an Hamlet“, fragt Mulligan und zieht sich seine linke Wange nach oben, um mit dem Messer besser an der Nase vorbeizukommen. „Haste wieder vom Vater geträumt? Besser wär’s, du würdest dir um die Mutter Gedanken machen, hast ihr den letzten Wunsch nicht erfüllt, als sie im Sterben lag. Hast nicht gebetet. Das hat sie endgültig um die Ecke gebracht. Knie nieder und bereue, Sündiger.“ Buck spritzt mit dem Rasierpinsel Wasser über Stephen. „In nomine patris et filii et spiritus sancti“, sagt der noch immer Halbrasierte und kopiert den Pfarrer, dem er messdienerte. Auf die miese Stimmung von Stephen hat er jetzt keine Lust.
„Sag mal, wie lang will Haines eigentlich noch bleiben?“, fragt Stephen. Mulligan hat vor ein paar Tagen einen Dritten angeschleppt, der nun im Turm, in dem es für zwei schon eng ist, mit wohnt. „Stört er dich? Ich schick ihn weg, wenn er dich stört.“ – „Sag mir, warum ist er hier?“ Schon während er die Frage ausspricht, weiß Stephen, dass ihm die Antwort nicht reichen wird. „Hat halt ’ne Bleibe gesucht, das weißt du doch. Engländer suchen immer ’ne Bleibe. Das ist bei denen im Urin. Hab’s selber gesehen, als ich einen auseinander genommen hab. Immer ’n neues Ufer und noch ’n neues Ufer.“ – „Und noch ein neues Ufer“, wiederholt Stephan. Plötzlich hat es der Dicke eilig, sich weiter zu rasieren, weil er dann so tun kann, als könne er nicht sprechen, während Stephen den Blick auf die Halsmuskeln seines Freundes heftet, die unter den Rasierbewegungen leicht auf und ab tänzeln.
Als Mulligan fertig ist, dreht er sich zu Stephen um. „Kinch, der Tag hat grade erst angefangen, da musst du nicht so ein Gesicht machen“, sagt er und verschwindet die Treppe runter. Stephen lehnt gegen die Wand und schaut auf den Kanal und zählt zusammen, was Sache ist: Drei junge Männer in einem Turm. Der Dicke ist der Tonangeber. Auf den beziehen sich alle. Aber man merkt es, wenn man von Platz 1 auf Platz 2 rutscht in den Charts. Ich, S. Dedalus der Flieger, rutsche nicht, ich falle. An mir vorbei zieht ein Pseudogebildeter, in dessen Namen sich das französische Wort für „Hass“, haine, versteckt. Das macht es Stephen am schwersten. Wenn er an Haines denkt, schiebt sich haine wie eine Wolke zwischen sich und ihn. Stephen versucht sie wegzuschieben, um klarer zu sehen, aber wie soll er? Auf schlechtes Französisch kann er sich nicht berufen. Einzige Hoffnung, dass er irgendwann wie ein Berliner wird. Die nennen Haines einfach Heinz. Aber Stephen ist kein Kämpfer um irgendwas, sondern ein Beobachter. Und einer, der die Eifersucht braucht, um sich zu spüren. Das allerdings hat er noch nicht begriffen. Ist ja noch jung.
„Komm runter, Kinch, was essen“, brüllt Mulligan die Treppe hoch. „Hab Haines von deiner Vatersuche erzählt. Wie Telemach, meint der. Ist ja ein ganz Schlauer, wie du weißt. Außerdem hat er von der Reise noch ’ne alte Zeitung aus Oxford dabei. Steht was drin von einem, der den Vater sucht. Ist jahrelang um die Welt gereist. Aber gefunden hat er ihn nicht. Weil er ja gar nicht seinen richtigen Vater sucht, sondern so einen Vaterwahn hat. Wie du. Ich meine, wozu braucht der Mensch einen Vater. Die taugen doch nichts. Zuerst sind sie Überväter, dann Unterväter, dazwischen gibt es nichts. Oder hast du schon mal was von Mitvätern gehört? Aber du alter Holzkopf hältst dich immer an das, was man nicht haben kann. Was man haben kann, ist dir egal.“ – „Warum beleidigst du mich“, brüllt Stephen die Treppe runter. Mulligan wehrt ab. „Seit wann ist Wahrheit Beleidigung?“
Stephen kommt runter und erstickt fast am Qualm. Mulligan hat auf dem Campingkocher Eier und Speck in der Pfanne angebraten. „Hier, iss was.“ Er schiebt ihm ein Stück Brot hin. „Tee ist nur schwarz. Milch ha’m wir keine. Und Haines auf der anderen Seite ruft er zu: „Mach mal die Tür auf.“ – „Wo ist der Schlüssel“, fragt der. „Wo ist der verdammte Schlüssel“, wiederholt Mulligan die Frage in Stephens Richtung. „Steckt“, antwortet Stephen. Haines steigt die Leiter runter zum Eingang, schließt auf und schlägt die Tür zurück. Ein Luftzug dringt in den Raum.
„Du redest nachts im Traum“, sagt Stephen zu Haines. „Sollen Menschen mit viel Fantasie sein, die das tun“, meint Mulligan. „Kann ich mir nicht vorstellen, klang heute Nacht eher so, als wärst du verfolgt worden. Aber sag mir nicht, wovor du Angst hast“, meint Stephen zu Haines. „Kinch, lass es ihn dir erzählen. Er könnte dich bezahlen fürs Gespräch, damit es ihm besser ginge. Und wir hätten endlich Geld für ein Bier. Im Ernst, ich bin pleite.
Der Postbote, der gern sein Englisch etwas aufpolieren will, kommt die Leiter hoch in den einzigen Raum und unterbricht das Gespräch der drei, wünscht allerseits einen schönen Morgen, legt eine Rechnung von O2 und einen Katalog für Gartenbedarf auf den kleinen Tisch, lässt sich von Haines, der endlich eine Gelegenheit zum Reden hat, auf Deutsch anquatschen, hält es für Niederländisch und stärkt in Haines das Gefühl, dass die Engländer den anderen Europäern erst mal ihre ureigenste Kultur beibringen müssen. Obwohl er es nur dachte und gar nicht laut sagte, fragt ihn Stephen, wie sich kulturelle Überlegenheit denn so anfühle, als der Postbote weitergezogen ist. „Wie ein Bock, der von einer Horde Ziegen umringt ist, die ihm alle ihr Hinterteil hinstrecken“, schreit Mulligan und stopft sich seinen letzten Brotkanten in den Mund. Und Haines sagt, „ich würde es vornehmer ausdrücken: Wie eine Wiese, auf der ich gleichzeitig die Blumen und der Bienenschwarm bin. Ich werde der Frage heute Nachmittag in der Staatsbibliothek nachgehen.“ – „Die Schulbuchabteilung ist im Obergeschoss“, meint darauf Stephen.
Spätestens an der Stelle hat Mulligan kapiert, dass der Tag so einfach nicht über die Bühne gehen wird wie geplant. Er springt auf, „Hey Jungs, Badetag heute.“ Rituale soll man einhalten. Hat schon Thomas von Aquin gesagt, Schwimmen rettet die Seele vor dem Ertrinken. Als alter Jesuit weißt du das. „Kann nicht, muss in die Schule“, meint Stephen. „Was unterrichten?“, fragt Haines, ohne den Schlechtgelaunten direkt anzusprechen, aber froh darüber, endlich eine Frage an ihn richten zu können. Mulligan ist schneller mit einer Antwort: „Vatersuche. Nichts als Vatersuche. Aber weit gefehlt, wenn du da an Gott denkst. Mit dem hat der nichts am Hut.“ Dabei setzt sich Mulligan die Kappe auf und wirft Stephen seine zu. „Vergiss den Schlüssel nicht“, sagt er zu ihm, als sie den Turm verlassen und die drei klapprigen Fahrräder, die an einen Laternenpfahl gebunden sind, besteigen.
Mulligan mit Handtuch führt die kleine Prozession zum Plötzensee an. „Das erinnert mich doch sehr an Dänemark“, meint Haines, als sie zuerst eine morgendliche Ehrenrunde auf dem Invalidenfriedhof fahren, der wild und gleichzeitig hochherrschaftlich ist. Der ganze tote Militäradel findet sich dort seit der Maueröffnung wieder ein. „Lass uns das mit Dänemark nachher um halb eins von der Bar im ,Schiff‘ aus besprechen“, meint Mulligan. „Da verschwimmt alles so schön.“
„Im Ernst“, setzt Haines noch einmal nach, „die Vatersuche-Hamlet-Idee interessiert mich. Sie ist universell.“ – „Du meinst, dass Kriege begonnen werden, weil Vatergeister jungen Stieren das Hirn zersetzen? Eine Stierseuche, sag ich dir, eine Seuche, BSE, Bovine Spongiforme Encephalopathi“, sagt Mulligan und setzt dann fast schon resigniert nach: „Euch gelingt es noch, mir die Laune zu verderben. Da ist es mir ja schon tausendmal lieber, wenn wir über Weiber reden. Unser alter Kumpel Bannon soll sich ’ne neue Milly geangelt haben.“ Seine beiden Gefährten steigen nicht darauf ein. Der eine, weil er Bannon nicht kennt, und der andere, weil er in Gedanken mit Mulligan beschäftigt ist.
Am Plötzensee angekommen, zieht sich Mulligan sofort aus. „Schwimmst du nicht?“, fragt er Haines. „Nicht nach dem Essen.“ – „Ich würde dich retten, wenn du absäufst“, meint Mulligan. „Denn Ihr selbst, Herr, würdet so alt werden wie ich, wenn Ihr wie ein Krebs rückwärts gehen könntet“, stichelt Stephen. Aber Haines gibt sich intellektuell. „Meiner Beobachtung nach ist Shakespeare da ein Fehler unterlaufen. Warum schreibt er, dass Krebse rückwärts gehen. Wenn ich welche sehe, dann laufen die seitwärts. Faszinierend das. Aber wir beurteilen von uns aus und halten sie deshalb für feige.“ – „Faszinierend das“, äfft Stephen nach, aber so leise, dass Haines es überhören kann.
Während Haines dozierte, ist Mulligan schon mal ins Wasser gestampft,. „Ich geh jetzt“, ruft Stephen ihm zu. In Gedanken setzt er das Wort „rückwärts“ dazu. Mulligan dreht sich um und sagt: „Lass uns den Schlüssel da, sonst verhungern wir hier noch an fremder Küste. Ein paar Cent auch.“ Dann lässt er sich ins Wasser plumpsen und schwimmt mit zwei kräftigen Zügen in den See. Stephen weiß, dass wahre Genies leiden müssen. Brav, wie ein Gehörnter, legt er Schlüssel und Geld auf den Kleiderhaufen seines Freundes. „Glaubst du, dass Hamlet eine Wahl hatte?“, fragt Haines. „Klar“, sagt Stephen. Er dreht sich um und überlässt dem Eroberer das Ufer.
***
Vom Plötzensee braucht Stephen Dedalus nur geradeaus ostwärts zu fahren, um zur Rudolf-Wissell-Schule an der Bornholmer Brücke zu kommen. Einmal quer durch den Berliner Wedding. „Seestraße“ heißt die Straße zuerst, später heißt sie anders. Egal. Stephen radelt sie allein schon wegen ihres Namens gerne entlang. Weil sein Deutsch noch Freiräume offen lässt, liest er „See“ wie „sea“. Da hat er sein Meer. In dem schwimmt er. Nimmt auf diese Weise sein Donnerstagsbad. Vorbei an den Friedhöfen, die links die Straße säumen und seine Wellen sind. Vorbei am Virchow-Krankenhaus, das rechts die Küste ist. Später verliert sich seine Vision. Nur der Imbiss, der mitten auf der Verkehrsinsel Ecke Müllerstraße liegt, den hat er zu seiner Strandbar gemacht. Hier holt er sich, wenn er Zeit hat, Ratschläge fürs Leben. „Weeste wat“, hat neulich Hotte zu ihm gesagt, „dit mit die Judens, dit musste jetz ma vajessen. Vajessen is dit Scheenste. Ick hab schon allerhand vajessen. Meene Olle. An die erinner ick mir jar nich. Meene Telefonnumma hab ick vajessen. Nur meene Kontonumma weeß ick. Kriech ja noch Rente. War ufn Amt. Aba vamissen tu ick nüscht.“
Stephen hat von all dem nichts verstanden, aber er war begeistert von der Ansprache des Alten. Er fühlte sich persönlich gemeint. Mit Fremden reden in dieser Stadt nur die Besoffenen und alte Frauen, wenn man sie nach dem Weg fragt. „Wo wohnen Sie?“, fragte Stephen den Pennbruder auf der Insel höflich. „Kannst mir Hotte nennen“, antwortete der. „Alle nennen mir so.“ Stephen Dedalus versteht „Hotte“ nicht. Nach „hot tea“ klingt es für ihn. „Vajessen musste allet, Kleener. Ick wohn da drüben uff de Parkbank am Friedhof. Hab ick meene Ruhe. Aba wie soll ick dit allet vajessen, wenn da vorne uffn Friedhof die janze Jeschichte beerdigt is? Da liejen se. Hab et selba jelesen. 295 Opfa von Nationalsozialismus. Plötzensee sach ick. Uffjehängt ham se se. Aba mit Jenickbruch war nüscht. Jarottiert ham se se. Die ham det so jemacht, det se nur janz langsam erstickt sin. Ick war ma Sozi. Gloob mir. Mit die rote Fahne bin ick durch de Stadt jeloofen. In Westen. Is lange her. An de Sosialdemokraten gloob ick aba ooch nich mehr. Un dann liejen da ooch noch die Toten von 17. Juni. Mensch einer hatte Jeburtstag an 17. Juni. Sendsitzky heeßt er. Werner. Hab ick mir jemerkt. Is 16 jeworden. Und schon tot. Abjeknallt. Ick war ooch dabei, als et losjing damals. Jing ja schon ’n Tach vorher los uff’n 16. Gloob ma, ick war jenauso jung. Aba vajessen musste, vastehste, fagetten, Englisch war ick jut früha, wa.“ Stephen erinnert sich gern an den Alten. Er merkt, dass er so eine direkte Ansprache heute wieder gut gebrauchen könnte.
Er hält an der Kreuzung Seestraße Ecke Müllerstraße und späht rüber auf die Verkehrsinsel, wo der Imbiss ist, aber Hotte ist nicht da. Also fährt er weiter zur Schule, wo er undankbaren Gören Englisch beibringen soll. Manche sprechen das besser als Deutsch oder Türkisch, aber das kann Stephen nicht wissen. Er ist Assistant Teacher, so ne Art leibhaftiger muttersprachlicher Hiwi. Von der Grammatik seiner eigenen Sprache hat er keine richtige Ahnung, aber das ist erstens bei Englisch nicht wichtig und zweitens glauben ihm die Kids trotzdem. Jeden Morgen lässt er sie die Wörter an die Tafel schreiben, die sie kennen. „Fuck“ ist immer das erste, obwohl es sich doch um Grundschüler handelt. Der Älteste ist 14, weil er schon zweimal sitzen geblieben ist. „Trendy“, „motherfucker“, „money“, „car“, „kiss“, „gameboy“, “play“, „fox“, „shooter“, „girl“, „joystick“, „kill“ und „kinch“ sind weitere Wörter, die den Kids einfallen. Woher sie das mit „kinch“ haben, versteht Stephan auch nicht. Wahrscheinlich irgendein Internetspiel. Wahrscheinlich ein stehender Witz in der Klasse, denn sobald sie „kinch“ sagen, kichern sie. Klar, dass es die Jungs sind, die Stephen die Ohren mit ihren Wörtern vollbrüllen und sich dabei auf die Schenkel klopfen. Stephen lässt die Rabauken Sätze aus den Wörtern bilden. „Motherfucker fucks fox“ kommt dabei raus. Oder: „Trendy girl kisses gameboy“, „shooter kills spy“, „gameboy fucks joystick“. Um den Jungs ein bisschen mehr Gefühl für Details beizubringen, lässt er sie die Sätze danach schriftlich in den Plural setzen. Da murren sie. Aber er verbietet ihnen, den Mund aufzumachen, und lässt nun die Mädchen und den einzigen Außenseiter mit Nickelbrille ihre Wortkunst vollführen. Dabei kommen kleine Geschichten aus dem Alltag der Kinder heraus: „Yesterday I visited my aunt. She was born in Berlin, although her parents are Turkish. She is a lawyer and she is going to have a baby in August.“ – „Was heißt ,lawyer‘?“, brüllt ein Junge ins Klassenzimmer. „Rechtsanwältin“, antwortet ein Mädchen. „Ist das diese Schlampe ohne Kopftuch, diese türkische Vaterlandsverräterin, von der mein Vater sagt, dass sie die Männer in den Knast bringt?“, fragt einer der Jungs auf Türkisch. Stephen versteht gar nichts. Wie soll er auch?
Nach dem Unterricht fährt Stephen zurück zur Seestraße. Er will Hotte-Heißtee suchen und sich von ihm das Leben im Allgemeinen und im Speziellen jenes in Berlin erklären lassen. In der Tat steht Hotte am Imbiss auf der Insel und schaut der Tram hinterher. „Du musst alles vergessen“, sagt er. Er spricht Hochdeutsch, weil es noch nicht so spät am Tag ist. Ehrenwort, er kann’s, schließlich war er mal Angestellter im Bezirksamt Reinickendorf. Deshalb hat er auch noch ein Konto, auf das monatlich Rente fließt. „Ungepfändet, aber das verstehst du nicht. Ist höhere Berliner Mathematik. Hat mir nicht mehr gefallen, das Leben. Genug zum Saufen war aber da.“
„Können Sie mir sagen bitte, wie geht das Leben?“, fragt Stephen.
„Was fragste mir das“, ein bisschen Berliner Idiom hat Hotte auch, selbst wenn er Hochdeutsch spricht. „Du bist doch der Schlauberger. Intellektuell heißt das, wa?“ Wieder hat Stephen Schwierigkeiten, die Antwort zu verstehen. Er braucht eine andere Taktik. Er muss die langen Sätze machen und Hotte-Heißtee die kurzen.
„Denken Sie, dass ein Tag ist wie ein anderes Tag, sogar wenn ein Tag ist glücklich und ein anderes Tag ist traurig?“, probiert er und hofft auf eine kurze Antwort, aber da hat er sich getäuscht, denn Heißtee ist froh, dass ihn mal jemand um seine Meinung fragt, und wenn er richtig in Fahrt kommt, braucht er auch keinen Schnaps, um zu berlinern.
„Hör mal, Junge, det is höhere Filosofie. Meene Sicht uff de Dinge is von da drüben von die Parkbank aus. Da seh ick, wie de Leute in de Taxen einsteijen. Siehste ja den Taxenstand. Da seh ick, dat et Leute jibt, die sin glücklich, wenn se einsteijen. So verliebt und so. Und dann seh ick welche, die sin traurig. Kommen vonne Beerdijung. Un mit der Zeit kenn ick den Unterschied janz jenau, weil manchmal Leute auch glücklich vonne Beerdijung kommen. Und det kann allet an een und demselben Tag passieren. Vastehste?“ Ein paar Wörter hat Stephan tatsächlich verstanden. „Beerdigung“ zum Beispiel und „verliebt“.
„Heißt das, du brauchst eine Grund für glücklich oder traurig?“
„Also ick sach dir jetz ma wat. Ick bin der Meinung, det die Regierung zu wenig macht für uns. Ick zum Beispiel, ick kann doch uff de Bank da drüben nich ooch noch kochen. Und jetz ham wa dit Problem mit die Rinderseuche. Dit macht mich janz varückt. Ick lieb doch de Buletten. Hier, hier koof ick ma die Buletten“, er zeigt auf den Imbiss. „Aber dit mit die Rinderseuche beunruhigt mir. Die werfen ma doch in die Ausnüchterungszelle, wenn ick plötzlich herumtorkle. Die merken doch gar nicht, dass ich gar nich besoffen bin, sondern den Rinderwahnsinn habe. Da hab ick mir jedacht, ick schreib’n Brief an die Zeitung.“ Er zeigt Stephen den Brief. „Da steht allet drin, dat man dit Leben von die Obdachlosen nicht noch schwerer machen soll durch den Rinderwahnsinn.“ Stephen ist beeindruckt von so viel Vertraulichkeit. „Und du, du kennst doch Leute bei die Zeitung. Da hab ick mir jedacht, besser wär et, wenn du den Brief hinbringst. Machste dette? Ick geb dir ooch ’n Fünfer.“ Er schiebt fünf Euro über den Tisch. Stephen weiß nicht, was er sagen soll. Einem Obdachlosen was abschlagen ist bestimmt nicht politisch korrekt. Aber Geld von einem Obdachlosen nehmen ist auch nicht pc. Da fällt Stephen ein, dass er im Augenblick selber obdachlos ist. Schließlich hat er den Schlüssel zum Turm Mulligan und Haines gelassen. Was annehmen, von Obdachlosem zu Obdachlosem, das wird ja wohl gehen.
„Okay“, sagt Stephen, „ich mach das“. Dabei schaut er Hotte-Heißtee in sein vernarbtes Gesicht mit den großen Poren und den blauen Augen, während die Leute aus der gerade eben eingefahrenen Tram aussteigen und achtlos an den beiden vorübergehen.
***
Diese wässrigen Augen von Hotte-Heißtee beweinen sich selbst. Rot! Autsch! Fast wäre ich an der Kreuzung in das Auto gefahren, weil ich an seine verheulten Augen denken musste. Der Alte ist eine Konstante in einer verschwimmenden Welt. Quatsch, das denkt sich so leicht. Ich idealisiere den Alten. Dabei lebt er auf der Parkbank. Tut so, als wäre das ein Zuhause. Gar nichts ist ein Zuhause. Eher ein kaltes Fegefeuer. „Ob wir eines natürlichen Todes sterben – steht noch dahin, steht alles noch dahin.“
Selbst wenn er nicht heult, seine Augen tun es doch. Seine Augen fühlen, während er säuft und untergeht – ein ewiger Strom. „Alles fließt!“ Ha, lächerlich das! Nichts fließt. Alles bleibt. Aber wenn alles bliebe, dann könnte einer auch alle sein. Der Alte könnte dann gleichzeitig Nestor sein, der Telemach nutzlosen Rat gibt in der Odyssee, und er könnte der original Mister Deasy sein in Joyce’ Ulysses, der ebenso wertlose Ratschläge verteilt, außerdem könnte er auch noch mein früher allzu gern besoffener Onkel Richie Goulding sein, Bruder meiner Mutter. Bruder meiner verstorbenen Mutter, die sich in Hotte-Heißtees Tränen aufgelöst hat. Wird herausgeheult. Wasser zu Wasser. Gut, vielleicht sind Heißtees Augen auch nur feucht geworden, weil der übernächtigte Mann in die Morgensonne blinzeln musste. Weiß ich’s?
Da sind sie wieder, diese Friedhöfe in der Seestraße, die alles überschwemmen. Hotte sagt, sogar die Geschichte, die deutsche Geschichte, aber mit der kenne ich mich nicht aus. Schwafelt von Plötzensee und vom Tod durch Erhängen. In einem See, sea, Meer ertrinkt einer höchstens. Wird angeschwemmt ans Ufer, aufgebläht wie ein Luftballon. Manchmal von Fischen angebissen, wie eine Zuckerrübe von Mäusen. Heiliger Strohsack, einen Seegott gibt es doch nicht! Seegerechtigkeit, dass ich nicht lache!
Wenn ich auf der falschen Straßenseite fahre, sehe ich den See nicht. Wenigstens das. Schnell vorbei. Nicht Haines treffen und Mulligan durch Zufall noch. Am See vorbei ist der Westhafen. Da vorne ist er schon. Auch die alte Brücke, der Trampelpfad hinter der Tankstelle. Gefällt mir, wie die Bäume mitten auf der ausrangierten Brücke wachsen. Sind zufrieden mit nichts. Kaum Grund, kaum Wasser. Ritzennatur – stur gegen den Sturm. Rot blüht nur Paradise fresh. Ein Tetrapak. „100% direkt gepresster Blutorangensaft“. Hingeworfen die Packung zwischen die Gräser neben dem Trampelpfad. Sieht wie Mohn aus in der kargen Vegetation. Und auf der anderen Seite des Wassers, das mich vom Hafen trennt, die Silos. Groß, weiß, nichts sagend. Das soll das Berlin sein, von dem alle träumen? Aber es treibt einen trotzdem vorwärts. Schöne Geschichte das, wo abseitige Architektur zum Nonplusultra erklärt wird: Ein Silo mit Lagergut, Schiffe mit Leergut, Sehnsucht mit Allerweltsgut: Spucke, Sperma, Blut, Paradise fresh. „He knew the world too well to risk the comfort of such halcyon moments.“
Hilfe, in was für eine komische Welt bin ich geboren, wo eine, die mich umsorgt, nur Misstrauen erntet und wo einer, der mich um einen Gefallen bittet, ein Ärgernis ist? Was soll ich bloß mit dem Brief machen? Ein Obdachloser, der ein Problem mit dem Rinderwahnsinn hat, das interessiert doch keine Zeitung. Noch nicht einmal die taz. Hoffentlich hol ich mir keinen Platten bei all den Glassplittern auf der Straße. Wo bin ich hier hingeraten? Beusselstraße. Gott, wie diese Frauen aussehen. Lauter Florence MacCabes. Wie Geister in ihren schwarzen Umhängen. Eingehüllt bis auf die Augen. Arabien in Berlin. So steht’s in keinem Reiseführer. Sind wahrscheinlich Hebammen, die Missgeburten unter ihren Mänteln tragen. Freiheit, eine komische Idee. Den schwarz eingehüllten Frauen ist die Freiheit zur Unfreiheit geronnen. Sauer wie die eigene Milch ihrer Brüste.
Die ihre Häuser ohne Fenster bauen kein Lichtschein nachts weil Lichtschein Gefahr bedeutet
Weil mein Blick auf die Frauen eine Gefahr sein soll, werden sie bis zur Unkenntlichkeit verhüllt. Andersherum wird ein Schuh draus: So wie die aussehen, beginne ich, sie zu hassen. Ich schaue ihnen in die Augen und hasse sie, bis sie es missverstehen und sich immer mehr verhüllen. Aber so komm ich auch nicht weiter, weil ich im Anschluss an meine Verachtung prompt in einer ihrer himmlischen Bäckereien lande und zuckersüßes Baklava, pistazienreiches Halva, klebrigen Lokum und einzigartige quarkgefüllte Kadayif esse. Lauter Sachen, die die Schwarzgestalten in ihren Küchen bereiten. Alles ist çok tatli und çok nefis und çok çok iyi.
Wie heißt die Straße da vorne an der Ecke? Turmstraße? Da hat mich Sigmund Freud hingeführt. „Mein Omphalus“ hat Mulligan zum Turm gesagt. Seinen Bauchnabel meint er wohl. Gibt an mit Griechisch, das er nicht kann. Nablig ist nichts an dem Turm. Trotzdem: Wenn mich Freud dahin geführt hat, dann muss ich dem nachgehen. Forschung betreiben am Turmstraßenheimatomphalusnabel. Von was der die Keimzelle ist? Bloß weil ich nicht auf direktem Weg zurückgefahren bin zum Wachturm, lande ich nun hier. Ist sogar was los. Da vor dem Obststand in der Baracke drängeln sich die Leute. Mal hören. „Iki kilo portakal lütfen“, sagt eine. „Niä majong kalafioru“, sagt eine andere. Das versteh sogar ich: Kalafior – Califlower – Blumenkohl. Und jetzt: Citibank, „Chicago Coffee Company Shop“, „Zeeman textiel Supers“ unleugbar internationales Flair. „Sale“ steht auf dem Schaufenster. Ich zähl mal die Wörter auf, die ich schon fürs Billige auf Deutsch kenne: „Sonderangebot“, „Preisschlager“, „Schnäppchen“, „alles muss raus“, „Geiz ist geil“. Und da auf dem Schaufenster steht nur „Aktion“. Das auch noch. Ich glaube, man muss sich Sorgen machen um den Verstand der Turmstraßenpassanten.
Von der Turmstraßenheimat zur Turmstraßenheimatlosigkeit. Man erkennt sich. Man weiß, wer dazu gehört. Rund um die Kirche treffen sich die sozial Deprivierten, wie so schön vornehm gesagt wird. „Heilandskirche“ heißt die. Welches Land? Heil-Land? Ich muss mir das aufschreiben, damit ich es mir merken kann. Hinter der Kirche stehen sie rum, Hottes Schicksalsgenossen aus der Turmstraße. Ein Luftballonverkäufer vor ihnen am Straßenrand hellt die graue Riege auf. „Schicken Sie eine Postkarte an die Welt“, brüllt der Mann. „To the world“. Was für eine grandiose Idee. Die ganze Welt ist der Adressat. Eine Adresse für alle. Hab ich doch recht: nichts fließt, alles ist. Ich könnte einen Ballon kaufen und den Brief von Hotte-Heißtee dranhängen. Eigentlich müsste er ankommen.
Wie das aussieht, einer, der einen roten Luftballon am Lenker seines Fahrrads hat. Gleich heb ich ab. Nein, Hottes Brief schicke ich so nicht weg. Der ist ein Vermächtnis. Aber irgendetwas muss ich jetzt drauf schreiben. Mein altes Geheimnis?
Stephen Dedalus – dulde Hasenpest! Seht das Pulende pushendes Delta des edlen Haupts Pah! Seen duldest!“
Komm schöner Ballon, ich lass dich fliegen. Wenn du je irgendwo ankommst und gefunden wirst, wird mein Gruß, den ich mir in langweiligen Schulstunden mühsam zusammengereimt habe, hoffentlich vom Regen nicht verwischt sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen