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Giftgips: Behörde angezeigt

Gerolsheim (taz) - Wie die „Schutzgemeinschaft gegen Mülldeponie“ (SGM) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekanntgab, hat der Vorstand jetzt eine Strafanzeige gegen die Kontrollbehörde der Gerolsheimer Deponie (Bezirksregierung Neustadt) gestellt. Wie bereits berichtet, lagern auf der Deponie 360.000 t mit „Berliner Blau“ verunreinigter Abfallgips der Firma Benckiser sowie vier bis 24 kg in anderen Stoffen gebundenes Dioxin der Firma Boehringer. Die SGM geht von einem fahrlässigen oder vorsätzlichen Fehlverhalten einzelner Beamter aus und fordert zur weiteren Klärung einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß im rheinland– pfälzischen Landtag. Der wird jedoch nach Meinung des umweltpolitischen Referenten der Landtags–SPD Hexemer kaum stattfinden. Trotz „dubioser Vermerke“ (Hexemer) in Aufzeichnungen bezüglich einer Korrespondenz zwischen Dr. Krum, Geschäftsführer des mittlerweile geschlossenen Boehringer Werkes in Hamburg, und Dr. Schädler, Regierungspräsident in Neustadt, werden die Anhaltspunkte kaum ausreichen. Die Akten, Material aus dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß des Hamburger Senats, sollen eventuell auch Fehlleistungen von Umweltminister Töpfer zum Gegenstand haben und waren schon mehrmals Diskussionsthemen in Ausschußberatungen des Landtags. Dementsprechend hält sie der Sprecher der Bezirksregierung für „kalten Kaffee“. Nun, vielleicht wird er sich durch das anstehende Verfahren wieder erhitzen. CHS

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