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Zu wenig Strom ohne Atom

Berlin (taz) - Die sowjetische Parteizeitung Prawda hat gestern auf ihrer Titelseite Bevölkerung und Betriebe zum Energiesparen aufgerufen, weil durch den GAU von Tschernobyl und weitere abgeschaltete Atomkraftwerke vom gleichen Typ Engpässe in der Stromversorgung auftreten. Zusätzlich würden die Atomkraftwerke Rowno, Zaporoschnji und Kalinin weitaus weniger Energie produzieren, als sie nach Plan verpflichtet seien, und der niedrige Wasserstand der Flüsse verhindere eine volle Ausnutzung der Wasserkraftwerke. Besonders scharf kritisierte die Prawda die Sowjetrepubliken Kasachstan und Aserbaitschan sowie die Energieversorgungsunternehmen im Ural, die „dem Plan in unverantwortlicher und unerklärlicher Weise“ hinterherhinken würden. Wirtschaftskorrespondenten in Moskau führen diese Engpässe auf Schwierigkeiten in der Schwerindustrie im Ural zurück. Indirekt rügte die Prawda auch das vor einem halben Jahr neu eingerichtete „Energie–Büro“, das alle Dienststellen aus dem Energiesektor koordiniert. Es hätte nicht gewährleisten können, daß die geplanten 28 Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 6.500 Megawatt fertiggestellt würden. Bisher würde erst die Hälfte des geplanten Stroms erzeugt. Florian Bohnsack

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