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Der Präsident von Mosambik ist tot

■ Rätselhafter Flugzeugabsturz über Südafrika ANC spricht von der Verantwortung Pretorias

Maputo (ap) - Auf dem Rückflug von einem Gipfeltreffen der südafrikanischen Frontstaaten in Sambia sind mozambikanische Präsident Samora Machel sowie mehrere seiner Kabinettsmitglieder am Sonntag abend mit einem Flugzeug abgestürzt und ums Leben gekommen. Dies wurde am Montag offiziell in Maputo und Pretoria bestätigt. Nach Mitteilung der südafrikanischen Behörden ereignete sich das Unglück im Dreiländereck zwischen Südafrika, Mosambik und Swaziland. Die zweimotorige Maschine vom sowjetischen Typ Tupolew kam aus ungeklärter Ursache bei schlechtem Wetter weit von der üblichen Flugroute ab und stürzte etwa 70 km westlich von Maputo über südfrikanischem Territorium ab. Von den 38 Insassen der Maschine überlebten nur vier, unter den Opfern befanden sich neben Machel selbst Verkehrsminister Alcantara Santor, der Machelberater und Historiker Aquina de Braganca, Protokollchef Cangela de Mandonica und der stellvertretende Außenminister. Der Außenminister selbst befand sich entgegen zunächst anderslautenden Meldungen nicht in der Maschine. Der General der südafrikanischen Polizei, General Coetzee, sowie der südafrikanische Außenminister Roelof Botha reisten noch am Montag zur Unglücksstelle und luden auch Vertreter der Regierung von Mosambik dorthin ein. Konkrete Anhaltspunkte über die Ursache des Unglücks wurden gestern jedoch noch nicht bekannt. Ein Sprecher der die linke Frelimo–Regierung bekämpfenden und von Südafrika unterstützten MNR–Rebellen( denen potentiell ein Interesse an der Beseitigung von Machel nachgesagt wird) erklärte in Lissabon: „Wir wissen nicht, ob das Flugzeug abgeschossen wurde, oder ob ein Sabotageakt oder ein Unglück vorliegt“. Ebenfalls unbekannt war am Montag, wer Nachfolger von Machel wird. Vermutlich wird der Kandidat aus dem Politbüro der Frelimo gewählt, das bereits zu einer Dringlichkeitssitzung zusammentrat. Analyse, Reaktionen und Portrait auf den Seiten 6 und 7

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