: Segel gegen Hubschrauber
Dürfen Polizeihubschrauber Einsätze gegen Kanufahrer fliegen? Dürfen Segelboote Jagd auf Hubschrauber machen? Kein Interesse an der Klärung dieser Fragen hatte das Landgericht Brake. „Jagd auf den Hubschrauber“ habe das Segelboot des Holger W. gemacht, gab ein Polizeizeuge zu Protokoll. Warum aber die Hubschrauber so dicht über der Wasseroberfläche rattern mußten, daß ihnen der Mast gefährlich werden konnte, wurde immer unklarer; aus den Akten ergab sich, daß sie per Luftwelle Kanufahrer daran hindern sollten, Demonstranten auf eine Drehbrücke zu schippern. Dort hatte sich eine Gruppe gegen Bombenzüge postiert und den Zugverkehr blockiert. Das Segelboot war den Kanufahrern zu Hilfe geeilt - „menschlich verständlich“, so der Richter. Der Vorwuf sei geringfügig und keine Basis für „öffentliches Interesse“ an einer Strafverfolgung. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen