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Basel–Gift passiert die BRD

Mainz/Wiesbaden (taz) - Die rheinland–pfälzischen und hessischen Wasserwerke haben die Trinkwasserentnahme aus dem Rhein aufgrund der erwarteten Giftwelle nach dem Brand in dem Baseler Chemiewerk Sandoz gestoppt. Während die hessischen Wasserwerke ihre Trinkwasserentnahme schon am Montag eingestellt haben, wurde in Mainz am Dienstag der Alarmplan ausgelöst und die Wasserentnahme aus dem Rhein eingestellt. An der Meßstation Kostheim werden in „Zusammenarbeit“ der beiden Umweltministerien ständig Proben entnommen, die vom BASF–Forschungslabor analysiert werden. Über Umfang, Ausmaß und zu erwartenden Konsequenzen dieser Verseuchung war von beiden Ministerien wenig zu erfahren. In Wiesbaden geht man davon aus, daß das Gift frühestens heute Hessen passieren wird. Auch über die Zusammensetzung der Giftstoffe waren keine übereinstimmenden Äußerungen zu bekommen. Nach Auskunft von Joschka Fischers Pressesprecher Dick sind die Hauptschadstoffe Phosphorsäure und Quecksilberhydroxid, in Mainz vermutet man laut Dr. Sauerbrei vom Umweltministerium Disulfoton, Disophon und Thiomethon als Hauptanteil. Die Wasserentnahme aus dem Rhein bleibt bis nach dem Durchzug der Giftwelle in Hessen und Rheinland–Pfalz eingestellt. Auch die Stadt Köln hat die Förderung des Rohwassers aus dem Rhein bereits eingestellt. Für die Wasserversorgung besteht angeblich keine Gefahr, da in den Reservoirs der Vorrat für sechs Monate reicht. Zur Zeit wird dem Reservoir kein Rheinwasser mehr zugeleitet. Die Kölner rechnen damit, daß das Giftwasser heute oder morgen vorbeifließen wird.

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