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Italien: Neue Linke mit alten Ideen

■ Pensionierter General an der Spitze einer neuen linken Bewegung / Ein radikales Programm und ein paar hundert Anhänger / Austritt aus der NATO verlangt / Radio Proletaria soll die Revolution vorantreiben

Aus Rom Werner Raith

„Movimento per la pace e il socialismo“ nennt sie sich, aufgetreten ist sie erstmals bei der großen Friedensdemo Ende Oktober in Rom, inzwischen hat sie sich „formell“ gegründet und will sich ganz, ganz weit links ansiedeln: Die „Bewe gung für den Frieden und den Sozialismus“ brachte immerhin ein paar hundert Anhänger in einen Theatersaal Roms. Sie sucht die in Italien noch recht karge Friedensbewegung zu sammeln und mit linken Gedanken zu verbinden. Vorsitzender und vorderster Gründer des „MPS“ ist der 77jährige ehe malige Luftwaffen–General Nino Pasti. Zweimal schon saß er im Senat und will nun „all jenen eine Heimat geben, die mit der Sozialdemokratisierung des PCI und der Orientierungslosigkeit der Linken unzufrieden sind“. Programmpunkte: Austritt aus der NATO, atomare Abrüstung, Sammlung der Arbeiter in Gewerkschaften, unabhängig von parteigesteuerten Dachorganisationen und natürlich die „Überwindung des Kapitalismus“. Publizistische Förderung haben sich die MPSler bereits besorgt - sie verfügen über ein eigenes Radiosender namens Radio proletaria, der die „neuen“ Ideen in den Äther bläst. Bisher freilich ist seine Reichweite noch auf Rom beschränkt. Doch wenn es weiter so läuft, so Pasti, „sind wir bald auch in den anderen Arbeiterzentralen zu hören“.

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