piwik no script img

Wirbel um GAU–“Vorsorge“

■ Landrat und Katastrophenabwehrleiter aus Pinneberg widersprechen taz–Darstellung über Evakuierungs–Pläne nach einem Reaktorunfall / Dokumente widerlegen diese Behauptung

Von Axel Kintzinger

Berlin(taz) - Der Pinneberger Landrat Jörn Alwes und der Katastrophenabwehrleiter Jürgen Schob haben am Montag Darstellungen der taz zum Katastrophenschutz nach einem Super–GAU zurückgewiesen. Evakuierungs– und andere Pläne seien nicht als Verschlußsache deklariert, sondern lägen seit 13 Jahren öffentlich aus. Lediglich Telephonnummern von Verantwortlichen sowie Funkkanäle gälten „nur für den dienstlichen Gebrauch“. Landrat Alwes behauptet ferner, daß es im Falle einer atomaren Katastrophe keine Absperrungen gäbe, bei der Teile der Bevölkerung strahlenverseuchte Gegenden nicht verlassen dürfen. Die taz bleibt bei ihrer Darstellung. Die der taz zugespielten Dokumente sind mit dem Stempel „VS - Nur für den Dienstgebrauch“ versehen. Zum Thema Absperrung finden sich im Kata strophenschutz–Sonderplan für den Landkreis Pinneberg folgende Aussagen: „Falls erforderlich, erklärt der KAL das betroffene oder unmittelbar gefährdete Gebiet zum Sperrgebiet.“ Danach kommt ein Hinweis auf Anlage 29 dieses Planes, in der die unmiß verständliche Anweisung steht: „Es ist verboten, dieses Gebiet zu betreten, zu befahren oder es zu verlassen.“ Bei der Umsetzung dieser Verordnung hilft - so Alwes und Schob - die Bundeswehr. Allerdings habe es solch eine Unterstützung auch schon bei Sturmflut, Schnee und anderen Katastrophen gegeben. Es könne keine Rede davon sein, daß Bundeswehreinheiten bei Zuwiderhandlung der Bevölkerung von der Schußwaffe Gebrauch machen. Das hatte die taz auch nicht behauptet.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen