Staatsminister kennt keinen Putsch

Berlin(taz) - Für den Staatsminister im Bundeskanzleramt, Friedrich Vogel (CDU) ist es der „reinste Quatsch“, daß er von einer 5–Millionen–Parteispende an die Berliner und die Bonner CDU– Spitze gewußt haben soll. Dies hatte, wie berichtet, am Dienstag vor dem Berliner Ausschuß zur Durchleuchtung der Korruptionsaffäre der Wuppertaler Autohändler Otto Putsch behauptet. Gegenüber der taz erklärte Vogel gestern, daß er sich unter dem Namen Putsch „auch bei gewissenhafter Anstrengung meines Gedächtnisses keine mir bekannte konkrete Person vorstellen kann“. Vogel und Putsch seien seit Jahren Bekannte, die sich öfters zum Cafe getroffen und sogar Geschäfte miteinander gemacht hätten. „Das alles läßt sich beweisen“, meinte der Anwalt. Staatsminister Vogel will auf rechtliche Schritte gegen die Vorwürfe verzichten, und „alles weitere vor dem Untersuchungsausschuß aussagen“. Nächste Woche ist er in Berlin als Zeuge geladen. Regierungssprecher Ost hatte sich schon am Vortage dagegen verwehrt, den Staatsminister in den Berliner Antes–Skandal hineinzuziehen. Der frühere Baustadtrat Antes, der das Geld in Zusammenhang mit einem Verkauf landeseigener Wohnungen gefordert haben soll, soll laut Putsch erklärt haben, daß ein Teil der Summe „für unsere Spitze in Bonn bestimmt ist“. bmm